Etliche Arbeiter aus Thüringen haben auf den Oktober hin gefiebert: Der Mindestlohn wurde auf zwölf Euro pro Stunde erhöht!
Im Freistaat bekommen damit über eine Viertel Million Angestellte monatlich mehr Geld vom Chef überwiesen – zumindest in der Theorie. Die Wahrheit sieht in Thüringen leider ganz anders aus.
Thüringen: Mehr Geld für Mitarbeiter – Mindestlohn auf zwölf Euro angehoben
Die neue Bundesregierung hatte vor längerer Zeit beschlossen, dass zum 1. Oktober der gesetzliche Mindestlohn auf zwölf Euro die Stunde angehoben wird. Bisher lag er bei 10,45 Euro. Deshalb wurde auch die monatlich steuerfreie 450-Euro-Grenze angepasst: Sie liegt jetzt bei 520 Euro.
Nach Informationen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) können sich also über eine Viertel Million Thüringer auf mehr Geld freuen – das sind rund 30 Prozent aller Arbeiter im Freistaat.
So hat sich der Mindestlohn in den letzten Jahren entwickelt:
- Januar 2015: 8,50 Euro
- Januar 2017: 8,84 Euro
- Januar 2019: 9,19 Euro
- Januar 2020: 9,35 Euro
- Januar 2021: 9,50 Euro
- Juli 2021: 9,60
- Januar 2022: 9,82 Euro
- Juli 2022: 10,45 Euro
- Oktober 2022: 12 Euro
Thüringen: Bitter! Nicht alle Mitarbeiter bekommen mehr Geld
Vor allem im Kreis Sonneberg, im Saale-Holzland und Saale-Orla gibt es viele Mitarbeiter, die gerade mal so den Mindestlohn bezahlt bekommen. Sie arbeiten meistens als Körperpfleger, Florist, Einzelhändler, in der Gastronomie oder in der Land- und Tierwirtschaft. Wie der „MDR Thüringen“ schreibt, gibt es aber auch für Friseure, Verkäufer und Putzkräfte mehr Kohle.
Schon gesehen?
Zumindest in der Theorie. Denn tatsächlich kommt es immer wieder vor, dass Arbeitgeber sich vor dem Mindestlohn drücken und ihren Mitarbeitern zu wenig auszahlen. Die einzige Lösung laut DGB: Mehr Kontrollen einzelner Betriebe.