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Thüringen: Laute Schreie in der Stadt – verstummen sie bald für immer?

Es ist schwer, die Marktschreier in Hildburghausen (Thüringen) bei ihrer Arbeit zu überhören. Allerdings geht ihnen langsam die Puste aus…

© IMAGO / Val Thoermer & Reichwein | Montage: Thüringen24

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Wer in Thüringen auf den Märkten unterwegs ist, wird sie sicherlich schon einmal gehört haben: Marktschreier! Aktuell sind sie in Hildburghausen zu Gast und schreien auf dem Marktplatz um die Wette.

Allerdings könnte ihnen bald der Atem ausgehen – denn nicht nur das ungemütliche Wetter in Thüringen macht den lautstarken Verkäufern derzeit zu schaffen.

Thüringen: Geht ihnen bald der Atem aus?

Von Donnerstag bis Samstag sind die Marktschreier in Hildburghausen und bieten ihre Ware an, indem sie schlagfertig und lautstark für sich argumentieren. „Wurst-Achim“, „Käse-Mike“, „Käthe-Kabeljau“ und „Aal-Hinnerk“ sind eigentlich Kult und sehr beliebt, trotzdem gibt es nur noch wenige ihrer Art. Sie seien „die Letzten in der Republik“, sagte Achim Borgschulze im Gespräch mit „MDR Thüringen“. Er ist der Manager der Gilde der Marktschreier.

Vor gut zehn Jahren habe es noch ungefähr bis zu 60 schreiende Verkäufer gegeben, heute seien es nur noch acht. Doch, woran liegt das? Das größte Problem der „Brüllaffen“: „Nachwuchs gibt es nur ganz schwer“, sagte Borgschulze zu „MDR Thüringen“.


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Ältere Marktschreier hätten ihr Geschäft größtenteils wegen ihres Alters aufgegeben, die Arbeit bestehe eben aus mehr als nur dem Schreien. Der Manager meint, dass die wenigsten ihr Wochenende für den Markt opfern wollen. Das ist aber noch das geringste Problem. Viel kritischer sei die finanzielle Lage der schreienden Händler. Die Preise für Treibstoff, Ware und Lieferungen seien stark angestiegen – und würden den verbliebenen Marktschreiern nicht gerade das Leben erleichtern.

Den Marktschreiern geht so langsam die Puste aus… Aber noch sind sie in Hildburghausen zu Gast. (Montagebild) Foto: IMAGO / Val Thoermer & Reichwein | Montage: Thüringen24

Die Marktschreier kannst du am Samstag in Hildburghausen noch einmal erleben, sie sind zwischen 10 und 18 Uhr für dich da. Das Freibier am Donnerstag hast du allerdings schon verpasst. (ams)