Die Vorwürfe wiegen schwer. Ein mutmaßlich zwielichtiges Vermieterpaar soll junge Menschen in Jena immer wieder um Hunderte Euro gebracht haben. Die Rede ist von einer miesen Kautionsmasche.
Wie das Ehepaar in Jena dabei vermeintlich vorging, erfährst du hier.
Jena: Berichte von vermeintlicher Mietabzocke
Von „Fritz Mitte“ aus kannst du das „Internationale Studentenhaus“ sehen, das für viele Studenten zur Kostenfalle geworden sein soll. Es befindet sich am Johannisplatz 16 – also in bester Innenstadtlage. Immer wieder landen Inserate von Zimmern des Hauses in einschlägigen Wohnungsportalen. Das Angebot richtet sich dabei meistens an junge Leute. 18 bis 22 Jahre alt sollen die Mieter sein, ist etwa in einer Annonce zu lesen, die am Samstag (17. Dezember) noch einsehbar war.
Für eine ehemalige Mieterin ist klar: Die Vermieter suchen gezielt junge Menschen, um deren Naivität auszunutzen. „Das sind irgendwelche alten Menschen, die versuchen, Studierende zu verarschen und anscheinend klappt es“, sagt sie der Studentenzeitung „Akrützel“, die zuerst über den Fall berichtete.
Jena: Kaution nicht zurückgezahlt
Wie viele andere stand auch sie vor dem Problem, dass sie nach ihrem Auszug nicht ihre Kaution zurückbekam. Besonders heikel: Laut dem Bericht der Studentenzeitung gibt es keine einheitliche Adresse der Hausverwaltung. Für Betroffene sei es deshalb schwer bis unmöglich, mit den Vermietern in Kontakt zu treten. Gelinge es dann doch, werde die Rückzahlung von der Verwaltung meist abgelehnt. Begründung: Das Geld sei schon in Renovierungsarbeiten, Verwaltungskosten, hauswirtschaftliche Dienstleistungen und Handwerkerrechnungen geflossen, heißt es in dem Bericht weiter.
Dem Mietverein Jena ist die „Problem-WG“ in der Jenaer Innenstadt wohlbekannt. Gegenüber „MDR Thüringen“ offenbart eine Sprecherin, dass sich schon „Massen“ an Studenten wegen des Angebots schon gemeldet hätten. Immer wieder gehe es dabei um nicht bezahlte Kautionen. Immer wieder beiße der Verein mit seinen Hilfsversuchen auf Granit. „Wir haben dort alles Außergerichtliche versucht, um den Studenten bei der Kaution zu helfen, wir kommen nicht weiter“, so eine Sprecherin gegenüber dem Sender. Der Verein rät den Betroffenen zu Klagen.
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Zumindest eine ehemalige Mieterin ist auf diesem Weg schon wieder an ihre Kaution gekommen. Über den gerichtlichen Weg musste die Sache aber bis zum Vollstreckungsbescheid eskaliert werden. Die Studentenzeitung „Akrützel“ empfiehlt den Betroffenen, unnachgiebig zu bleiben und sich vor allem untereinander zu vernetzten.