Die Schulbank zu drücken ist nicht immer leicht – in Sachen Bildung muss unser Nachwuchs nämlich immer wieder Abstriche machen. Das Schuljahr 2023/2024 in Thüringen steuert auf die Zielgerade zu. Doch: Die Bilanz der Bildungsgewerkschaft macht nicht gerade Hoffnung.
So viel sei gesagt – es könnte durchaus besser laufen für die Schulen im Freistaat.
Die Bilanz: „Durchwachsen“
Das Schuljahr geht zu Ende und die großen Ferien stehen vor der Tür – das dürfte erst einmal genug Freude für Thüringens Schüler sein. Dagegen weniger freudig veröffentlicht die Bildungsgewerkschaft des Freistaats (GEW) in einer Pressemitteilung ihr Resümee des vergangenen Schuljahres. Die hält die Bilanz nämlich eher für „durchwachsen“.
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Gründe für die durchwachsene Bilanz gebe es so einige: Unter anderem der Lehrermangel, und die Einstellung von Seiteneinsteigern stelle die Schulen vor enorme Herausforderungen. „Wir sehen die vielen Bemühungen des Bildungsministeriums, aber sind unzufrieden mit der zu späten oder halbherzigen Umsetzung“, sagt die Landesvorsitzende der GEW Thüringen Kathrin Vitzthum. Für eine Verbesserung der Situation habe die GEW konkrete Forderungen.
Bessere Qualifizierung für Seiteneinsteiger
Die klagt zum einen die Kürze des Schuljahres an und fordert für die Zukunft eine bessere Lösung in Bezug auf die Terminierung der Sommerferien. Der Grund: Die Gymnasien gerieten mit den Leistungsnachweisen wie dem Abitur in Stress, da diese innerhalb eines extrem verkürzten Zeitraumes stattfinden müssen. Außerdem sehe die GEW durchaus einen Grund für den massiven Lehrermangel im Freistaat: „Wegen der fehlenden Verbeamtung und der Befristung verlassen viele der eigentlich dringend benötigten Bewerbern Thüringen und gehen in andere Bundesländer“.
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Den Mangel könne man durch „eine bedarfsgerechte Verteilung der Stellen und eine bessere Kooperation der Schulämter (…) oder aber einen weiteren Stellenpool, den Schulämter bei zusätzlichem Einstellungsbedarf nutzen können“, beheben. Zur weiteren Bekämpfung des Mangels wird in Thüringen reger Gebrauch von der Einstellung von Seiteneinsteigern gemacht. Das findet die GEW zwar grundsätzlich gut – verlangt aber gleichzeitig auch, dass diese zukünftig besser für ihre Tätigkeit qualifiziert werden.
Damit für die Zukunft allerdings noch mehr Lehrkräfte ausgebildet werden können, sieht die GEW aber auch die Verantwortung bei den Städten und Gemeinden: Uni-Städte wie Erfurt seien dazu angehalten, weiterhin mit attraktiven Lebensbedingungen zu werben, um noch mehr interessierte Lehramtsstudenten zu finden.