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Thüringer Branche besonders durch Krankheit gefährdet – „Den kann es treffen“

Für Beschäftigte dieser Branche kann der Beruf zum regelrechten Gesundheitsrisiko werden – SO bekommt man Unterstützung.

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Pestizide das unischtbare Gift - So wird die Schadstoffaufnahme verhindert

Pestizide kommen häufig im Obst & Gemüse vor. Wie die Schadstoffaufnahme vermieden werden kann, zeigen wir hier!

Es gibt Berufsgruppen, die einem enormen Risiko bei der Arbeit ausgesetzt sind – es gibt aber auch solche, bei denen sich erst Jahre später herauskristallisiert, welche gesundheitlichen Risiken sich eigentlich hinter ihrem Job verbergen. Einer Thüringer Berufsgruppe wird deshalb jetzt ein Zugeständnis gemacht.

Welche Rechte die Beschäftigten in Zukunft haben und welch immensem Risiko sie bei der Arbeit eigentlich ausgesetzt sind, kannst du hier nachlesen.

Thüringen: „Kann ein erhöhtes Risiko mit sich bringen“

Es sind die sogenannten „grünen Berufe“, die besonders gefährdet sind – durch die hohe Pestizidbelastung sind Menschen, die bei der Arbeit viel Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln haben, einem extrem hohen Risiko ausgesetzt. Wie die Gewerkschaft „IG Bauen-Agrar-Umwelt“ (IG Bau) in einer Pressemitteilung bekannt gab, ist die Wahrscheinlichkeit, DIESE Krankheit zu erleiden dadurch besonders hoch.

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Demnach sei das Risiko, unter der Belastung von Pestiziden am Parkinsonsyndrom zu erkranken, deutlich höher als bei Menschen, die dies nicht tun: „Wer in Erfurt auf dem Feld arbeitet oder im Gewächshaus Pflanzen hochzieht, den kann es treffen: Der Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln kann ein erhöhtes Risiko mit sich bringen, an Parkinson zu erkranken“, warnt der Bezirksvorsitzende der „IG BAU Erfurt“, Ralf Eckardt.

„Vielen ist es gar nicht bewusst“

Doch Betroffene können wenigstens etwas Hoffnung schöpfen und einen kleinen Erfolg feiern. Denn: Das Parkinsonsyndrom durch Pestizide werde jetzt erstmals als Berufskrankheit anerkannt, so die „IG BAU Erfurt“. Ein wichtiger Schritt – damit hätten Betroffene über die Berufsgenossenschaft nämlich Anspruch auf Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung. „Wer welche Unterstützung bekommt, hängt vom Einzelfall ab. Es reicht von der medizinischen Versorgung bis zu Geldleistungen. Betroffene müssen allerdings nachweisen, dass sie in ihrem Berufsleben mindestens 100 Tage Pestiziden ausgesetzt waren“, so Eckardt.


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Aber das gelte längst nicht nur für diejenigen, die in der Landwirtschaft gearbeitet haben – sondern auch für Beschäftigte im Gartenbau, im Forst oder aber in der Floristik. Und: Sogar auf dem Bau werde bei Sanierungs-Arbeiten mit Pestiziden gearbeitet. „Vielen ist gar nicht bewusst, wo überall Pestizide zu finden sind. Gerade im Sanitärbereich kommen häufig Baustoffe mit Anti-Schimmelmitteln zum Einsatz. Und die enthalten oft Pestizide“, macht Eckardt auf die Situation aufmerksam.

Der Gewerkschafter rät Betroffenen, sich an ihre jeweilige Berufsgenossenschaft zu wenden – alleine in Erfurt seien rund 160 Menschen beschäftigt.