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Opel-Lieferant meldet Insolvenz an – Hunderte Jobs in der Schwebe

Ein Opel-Zulieferer befindet sich in einer finanziellen Schieflage – und meldet Insolvenz an. Mehr als 200 Jobs stehen auf der Kippe.

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© IMAGO/Panthermedia

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Die bitteren Nachrichten wollen bei den Autozulieferern gefühlt nicht abreißen. Nachdem „ZF“ am vergangenen Freitag (26. Juli) bekannt gab, bis zu 14.000 Stellen streichen zu wollen, kommt nun die nächste Nachricht aus der Branche. Ein Opel-Lieferant meldete am Montag (29. Juli) Insolvenz an. Er beschäftigt über 200 Mitarbeiter, die jetzt allesamt um ihre Jobs zittern müssen, denn:

Ob der bestellte vorläufige Sachverwalter die Arbeitsplätze beim Opel-Lieferant erhalten kann, ist fraglich.

Opel-Lieferant in der Schieflage

In Kirchheim unter Teck, südöstlich von Stuttgart, scheint die Welt noch in Ordnung. Die Mittelstadt liegt idyllisch direkt am Albvorland und ist über die A8 relativ gut an die Metropolregion Stuttgart angebunden. Hier produziert der traditionsreiche Autositz-Hersteller „Recaro“, der bereits für mehrere sportliche Opel-Modelle Sitze lieferte. Das Unternehmen ist auch als Lieferant von Sitzen für Ersatzbänke von etlichen Fußball-Vereinen bekannt.

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Jetzt ist das schwäbische Traditionsunternehmen zahlungsunfähig. Am Montag ordnete das zuständige Amtsgericht in Esslingen vorläufige Eigenverwaltung an. Als vorläufiger Sachverwalter wurde der Rechtsanwalt Holger Blümle ernannt. Er soll jetzt die wirtschaftliche Lage bei „Recaro“ prüfen und die Chef-Etage überwachen. Ob und inwieweit sich die Insolvenz auf die Belegschaft auswirkt, kann derzeit noch niemand sagen.

„Fühlen uns vom Management im Stich gelassen“

Die IG Metall zeigt sich vom Insolvenzantrag allerdings überrumpelt: „Was das nun für die 215 Beschäftigten der Recaro Automotive GmbH in Kirchheim bedeutet, ist unklar“, teilte die Gewerkschaft mit. Über mehrere Jahre hinweg habe die Belegschaft durch Verzicht und Verschiebung von Entgelten dazu beigetragen, das Unternehmen wirtschaftlich stabil zu halten. „Wir sind enttäuscht und fühlen uns vom Management im Stich gelassen“, sagte Betriebsratschef Frank Bokowits. „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben große Opfer gebracht, um das Unternehmen zu unterstützen.“


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Entschieden ist freilich noch nichts, aber die Angst ist bei den Gewerkschaftern spürbar. Die IG Metall fordert jetzt einen transparenten Dialog zwischen Sachverwalter, Geschäftsführung und der Belegschaft. Wir erwarten, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um Arbeitsplätze zu sichern und eine nachhaltige Lösung zu finden“, sagte der Esslinger IG-Metall-Chef Alessandro Lieb. Ein Treffen mit den Belegschaftsvertretern sei in den kommenden Tagen geplant, um das weitere Vorgehen zu besprechen. (dpa, bp)