Das Erfurter Gesundheitsamt sah sich gezwungen, einzuschreiten. Der Grund: In einem Ortsteil wurde in mehreren Proben Ekel-Wasser in der Leitung entdeckt. In der Konsequenz müssen sich jetzt Hunderte Anwohner umstellen – und eine Sache dringend beachten. Im schlimmsten Fall könnte es zu Infektionen kommen.
Hier liest du, was die betroffenen Anwohner in Erfurt jetzt beachten müssen.
Erfurt: Gesundheitsamt muss eingreifen
Konkret wurde das belastete Wasser im Hochbehälter Tiefthal nachgewiesen. Demnach waren die Proben mit zwei verschiedenen Bakterienarten kontaminiert – Enterokokken und sogenannte coliforme Bakterien. „Diese Bakterien sind ein Hinweis auf eine mögliche fäkale Verunreinigung“, so das Gesundheitsamt. Aus diesem Grund sollen Anwohner, die ihr Trinkwasser aus dem Hochbehälter beziehen, es vor der Verwendung unbedingt abkochen.
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Dabei handelt es sich ausdrücklich um eine vorsorgliche Maßnahme, betont die Behörde. Die Bakterien stellen in kleinen Mengen für Menschen meist keine unmittelbare Gefahr dar. Sie können sich aber im Magen-Darm-Trakt ausbreiten und dort zu Durchfall, Bauchschmerzen und sogar Fieber führen.
Behörde spricht von „Schutzmaßnahme“
Die gute Nachricht: Das Gesundheitsamt weiß bisher von keinem Fall, in dem es wegen des Trinkwassers zu einer Erkrankung kam. Es handelt sich bei dem Abkochgebot demnach um eine vorbeugende „Schutzmaßnahme“. Der Wasserversorger hat schon entsprechende Maßnahmen getroffen, um das Trinkwasser wieder sauber zu bekommen. Unter anderem wurde eine Extra-Desinfektionsanlage eingebaut.
Woher die Verunreinigung kommt, weiß derzeit noch keiner. Daran würde noch geforscht, so die Behörde. Das Abkochgebot wird erst wieder aufgehoben, wenn die Trinkwasserproben an drei aufeinanderfolgenden Tagen negativ gewesen sind.
Was du jetzt beachten musst:
Das Abkochgebot gilt derzeit nur für den Ortsteil Tiefthal. Wenn du hier wohnst – und das Wasser aus der Leitung verwenden willst – solltest du es vorher unbedingt abkochen. „Dies gilt insbesondere für das Wasser, das Sie zum Trinken, Kochen, Zubereiten von Speisen und Getränken oder zum Reinigen von Gegenständen verwenden, die in Kontakt mit Lebensmitteln kommen“, so das Gesundheitsamt. Die Behörde empfiehlt, das Wasser mindestens drei Minuten sprudelnd kochen zu lassen, damit auch alle Keime getötet werden. Anschließend kannst du es langsam abkühlen lassen und verwenden.
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Das abgekochte Wasser solltest du am besten auch zum Zähneputzen benutzen. Für die Toilette oder zum Duschen „reicht“ auch weiterhin das Wasser aus dem Hahn – es sei denn, du hast irgendwo offene Wunden.