Thüringen steht vor Landtagswahlen und die politischen Spannungen im Freistaat sind mit Händen zu greifen. Die bevorstehenden Wahlen könnten die Weichen für die Zukunft des Bundeslandes stellen, das in den letzten Jahren zunehmend zum Schauplatz kontroverser politischer Auseinandersetzungen geworden ist.
Inmitten dieser aufgeheizten Stimmung meldet sich nun ein bedeutender Wirtschaftsvertreter zu Wort und sorgt für Aufsehen. Seine Worte dürften nicht nur in politischen Kreisen für Diskussionen sorgen, sondern auch weitreichende Folgen für die wirtschaftliche Zukunft Thüringens haben.
Thüringen: „Extremismus bedroht unsere wirtschaftliche Basis“.
Andreas Konschak, Standortleiter von Siemens Energy in Erfurt, findet für die aktuelle Situation klare Worte. In einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ äußerte er sich besorgt über die politische Lage im Freistaat und die möglichen Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort. „Wenn wir mit Kunden aus dem asiatischen Raum durch die Stadt gehen und zum Beispiel an AfD-Wahlplakaten vorbeilaufen, kommen Sie schon in Erklärungsnot“, so Konschak.
Internationale Investoren, die über ein Engagement in der Region nachdenken, könnten durch den wachsenden politischen Extremismus abgeschreckt werden. Für Konschak steht fest: „Extremismus ist innovations- und investitionsfeindlich.“ Das vor vier Jahren aus dem Siemens-Konzern ausgegliederte Unternehmen betreibt in Thüringen wichtige Standorte, 95 Prozent der Produkte gehen in den Export.
Thüringen: Wirtschaftsvertreter schlagen Alarm
Doch Siemens ist nicht das einzige Unternehmen, das sich Sorgen macht. Auch andere Großkonzerne wie BMW und die Deutsche Bahn haben sich zu Wort gemeldet. Frank Wienstroth, Pressesprecher von BMW, stellte klar: „Populistische und extremistische Tendenzen bedrohen unsere wirtschaftliche Basis.“
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Die Unternehmen befürchten, dass extremistische Tendenzen in Thüringen nicht nur dem Image des Standortes schaden, sondern auch die Rekrutierung von Fachkräften erschweren. „Fremdenhass ist ein Standortrisiko“, so Wienstroth weiter. In einer Region, die aufgrund des demografischen Wandels auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen sei, könne diese Entwicklung weitreichende negative Folgen haben.
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Die bevorstehende Landtagswahl im Freistaat wirft ihre Schatten voraus. In den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob die politischen Weichen in eine für den Wirtschaftsstandort Thüringen günstige Richtung gestellt werden. Für Andreas Konschak und andere Vertreter der Wirtschaft steht fest, dass ein weltoffenes und stabiles politisches Umfeld entscheidend ist, um Thüringen auch in Zukunft als attraktiven Standort für internationale Unternehmen zu positionieren. „Wir brauchen ein weltoffenes Umfeld“, betonte Konschak erneut. Der Wahlausgang dürfte nicht nur die politische, sondern auch die wirtschaftliche Zukunft des Bundeslands maßgeblich beeinflussen.