Der Tierschutz Nordhausen in Thüringen steht vor einer großen Herausforderung: Gleich vier Katzenbabys, die von ihrer Mutter verstoßen wurden, sind momentan in Obhut des Tierschutzvereins.
Damit steigt die Zahl der Flaschenkätzchen, die in Thüringen ehrenamtlich aufgezogen werden müssen, auf elf. Wie es soweit gekommen ist, erfährst du hier.
Thüringen: Kätzchen am Straßenrand
Die vier winzigen Kätzchen wurden in Niedersachswerfen, einem Ortsteil der Gemeinde Harztor, entdeckt. „Die Katzenbabys saßen am Zaun rum und drohten auf die Straße zu laufen“, erzählte uns Kevin Schmidt – der Chef vom Landestierschutzverbund in Thüringen. Das Wetter machte die Situation noch schlimmer: Bei Regen boten sie ein trauriges Bild, ohne jeglichen Schutz. Die Tierschützer reagierten schnell und brachten die Kleinen in Sicherheit. Nun müssten die vier Fellnasen medizinisch behandelt werden.
Und was ist mit der Mutter der kleinen Vierbeiner? Sie nehme die kleinen Kitten tragischerweise nicht mehr an. Die Tierschützer versuchten sie mit einer Falle einzufangen, was über zwei Tage dauerte, so Schmidt. Als sie die Mutter eingesammelt hatten, gaben die Ehrenamtlichen alles, um die Katzenmama wieder mit ihren Kleinen zusammenzuführen. Doch leider ohne Erfolg. Dementsprechend muss jetzt die Flasche ihre Aufgabe erfüllen.
Junge Katzenmutter war zu überfordert
Im Interview erklärte uns Kevin Schmidt die möglichen Gründe für das Verhalten der Katzenmutter: Zum einen könne es an der Wartezeit liegen und zum anderen an der Überforderung. Wobei die Wartezeit von rund zweieinhalb Tagen gar nicht mal so gewesen lang sei. „Wir haben da auch schon bessere Erfahrungen gemacht“, erzählte Schmidt. In seinen Augen sei die Mutter allerdings sehr jung. „Junge Katzen neigen dazu mit ihren Kleinen total überfordert zu sein“, so Schmidt.
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Mit zehn bis zwölf Monaten könnten Katzen schon Kinder bekommen – das sei vergleichbar mit einer 13- oder 14-jährigen menschlichen Mutter, erklärte er weiter. Die Tierschützer wüssten außerdem nicht, wer der Besitzer sein könnte. Mit den neuen vier Kätzchen steigt die Zahl der „Flaschenbabys“ beim Tierschutz Nordhausen auf elf. Dennoch bleiben die Ehrenamtlichen optimistisch: „Wir machen das nicht, weil wir müssen, sondern weil wir wollen – für die Tiere, die sonst niemanden haben“, so der Tierschutz Nordhausen auf Facebook.