Das Wetter in Thüringen zeigt sich derzeit von seiner ruhigen Seite – mild, still und unscheinbar. Doch Experten schlagen Alarm: Diese trügerische Ruhe könnte verheerende Folgen haben!
Denn tief in den Wäldern bereitet sich ein unsichtbarer Feind auf seinen nächsten Angriff vor. So viel vorweg: Der Kampf um Thüringens Wälder ist noch lange nicht vorbei!
Wetter in Thüringen spielt Feind in die Karten
So langsam kehrt in Thüringen der Winter ein. Doch der Klimawandel hat auch hier seine Spuren hinterlassen, vor allem beim Wetter. Und das kommt einem der gefährlichsten Schädlinge unserer Wälder zugute: dem Fichtenborkenkäfer, auch Buchdrucker genannt. Unter der Rinde oder tief im Waldboden schützt sich dieser Fiesling vor der Kälte. Was viele nicht wissen: Schon bei Temperaturen ab acht Grad wird der kleine Käfer aktiv, heißt es aus der Landesforstverwaltung Thüringen.
Und mit seinem körpereigenen Frostschutzmittel trotzt er selbst strengen Wintern. „Die ersten wärmeren Spätwintertage nutzt der Buchdrucker, um seine Flugmuskulatur zu regenerieren und seine Fruchtbarkeit herzustellen“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Die Schädlinge machen sich also jetzt schon bereit für ihren nächsten Angriff.
Kampf im Thüringer Wald noch nicht vorbei
Im vergangenen Jahr gingen die Schäden durch den Buchdrucker zwar zurück, doch das ist kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen. Volker Gebhardt von ThüringenForst mahnt zur Vorsicht: „Die in diesem Jahr erstmals zurückgegangenen Borkenkäfer-Schadholzmengen sollten die Waldbesitzenden nicht in eine trügerische Sicherheit versetzen. Gerade jetzt darf im Kampf gegen den Buchdrucker nicht nachgelassen werden!“
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Jetzt ist also die entscheidende Zeit für Thüringen: Der Winter bietet Waldbesitzenden die Gelegenheit, befallene Bäume zu entfernen und Bruchholz zu entrinden, bevor es im Frühjahr zu „hochattraktivem Brutmaterial“ wird, wie es der Forstexperte nennt. Denn sobald die Temperaturen im April oder Mai auf 16 Grad steigen, startet der Buchdrucker wieder durch – und könnte eine Spur der Verwüstung hinterlassen.