Obduktionsergebnis des toten Zoopark-Löwen Bagani liegt vor
Vergiftung nicht ausgeschlossen
Fell und Schädel des toten Löwen im Naturkundemuseum
Verwitwete Katzendame alleine in Löwensavanne
Der plötzliche Tod des nur zweieinhalb Jahre alten Löwenkaters Bagani hat den Erfurter Zoopark vor gut zehn Tagen in eine regelrechte Schockstarre versetzt. Nun wurde der Kadaver des jungen Löwens in der Veterinär-Pathologie der Universität Leipzig untersucht – mit ernüchterndem Ergebnis. Während noch immer viele Fragen offen bleiben, hat die Kripo ihre Ermittlungen beendet. Die Zukunft der verwitweten Löwen-Katze Bastet ist noch immer ungewiss.
Herz, Lunge und Leber von Löwe Bagani angegriffen
Wie der Erfurter Zoopark am Montag informierte, hat die Pathologie Fibrosen – verhärtetes Bindegewebe – in Herz, Lunge und Leber des verstorbenen Löwen festgestellt. Das deute auf ein „chronisches Stauungsgeschehen“ hin, so die Zoopark-Direktorin Sabine Merz. Schließlich sei der Kater an einem Herz-Kreislaufversagen gestorben.
Kein Hinweis auf Erkrankung des Löwenkaters
Hätte man eine solche Krankheit nicht schon früher erkennen können? Offenbar nicht. Bagani habe noch am Tag zuvor „ganz normal herumgetollt“, heißt es von der Zoopark-Leitung. „Bei einem zweieinhalb Jahre jungen Löwen ist so etwas auch sehr unwahrscheinlich. Da ist ein Narkoserisiko ohne jeglichen Anhaltspunkt nicht zu rechtfertigen.“
Erinnerung in Bildern: Ankunft von Bagani im Thüringer Zoopark Erfurt
Fäulnis erschwert Obduktion
Dass die Großkatze kurz zuvor einen Fremdkörper verschluckt haben soll, konnte bei der Obduktion ausgeschlossen werden. Jedoch nicht, dass Bagani womöglich vergiftet worden sein könnte. Schließlich lag der Verdacht nahe, da der Tod so überraschend eingetreten war. Für toxikologische Untersuchungen sei das Gewebe jedoch in einem zu schlechten Zustand gewesen. „Der Kadaver war durch die Hitze bereits am Verwesen“, so die Direktorin, „das hat die Untersuchung erheblich beeinträchtigt“.
Zudem habe man nicht gewusst, wonach konkret gesucht werden sollte, so Sabine Merz. Auf der Löwensavanne, die die Kriminalpolizei durchkämmt hatte, wurde nichts Verdächtiges gefunden. Die Beamten hatten daraufhin die Ermittlungen abgeschlossen.
Löwin Bastet derzeit alleine im Zoopark
Die Löwendame Bastet, die mit Bagani verkuppelt werden sollte, fristet ihre Zeit nun alleine in ihrem Gehege. Der Zoopark strebe so schnell wie möglich eine Lösung an, versichert die Direktorin. „Eine Löwin alleine zu halten, ist nie eine gute Option. Kommt aber selbst in der Freiheit vor.“ Im schlimmsten Fall würde der Zoopark sich von der Großkatze trennen.
Bagani im Naturkundemuseum Erfurt
Bagani bleibt Erfurt für die Wissenschaft erhalten. Fell und Schädel hat der Zoopark inzwischen dem Naturkundemuseum übergeben.