Am Donnerstag eröffnete der Pop-Up-Store der Bundeswehr in Erfurt. Schon die Pläne der Bundeswehr sorgten dabei im Vorfeld für hitzige Diskussionen, von der Linkspartei gab es deutliche Kritik.
Thüringen24 hat mit Stefan Otto, zuständig für Fragen der Karriereberatung in Thüringen, über die Eröffnung des Stores in Erfurt gesprochen. Dabei hat der Bundeswehr-Sprecher auch verraten, warum der Laden ausgerechnet jetzt in Erfurt eröffnet wird.
Erfurt: Auch die Buga spielte eine Rolle
Für drei Monate bleibt der Laden in der Marktstraße 2 in Erfurt. Solange Corona nicht dazwischen kommt. Bundeswehr-Logos prangen über dem Schaufenster, darunter steht in großen grünen Buchstaben „Pop-Up Karriere Lounge“. Zuvor hatte die Bundeswehr die Stores bereits in München und Wolfsburg aufgebaut. In der niedersächsischen Stadt war aufgrund des Coronavirus jedoch früher wieder Schluss als geplant.
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Das ist die Stadt Erfurt:
- wurde 724 erstmals urkundlich erwähnt
- Landeshauptstadt von Thüringen, mit 214.000 Einwohnern auch die größte Stadt
- Sehenswürdigkeiten: Krämerbrücke und Erfurter Dom
- Oberbürgermeister ist Andreas Bausewein (SPD)
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Dass es nun nach Erfurt geht, ist kein Zufall, wie Stefan Otto verrät: „Wir hatten bereits solche Pop-Up-Stores in München und Wolfsburg und konnten uns das gut in Erfurt vorstellen.“ Ausschlaggebend für Erfurt als nächsten Standort seien mehrere Gründe gewesen, so Otto.
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„Zum einen steht 2021 einmalig die Buga an und damit verbunden ein recht hoher erwartbarer Besucherstrom. Wir möchten uns da in der Mitte der Gesellschaft mit der Bundeswehr präsentieren. Allein wegen der Buga machen wir es aber nicht“, stellt der Bundeswehr-Sprecher klar.
Darum kam der Pop-Up-Store nach Erfurt
Auch sei, so glaubt Otto, durch die Amtshilfen der Bundeswehr das Interesse in der Bevölkerung gestiegen. Während der Corona-Pandemie hatte die Bundeswehr zum Teil bei den Gesundheitsämtern ausgeholfen. „Erfurt ist zudem Landeshauptstadt von Thüringen und zentral gelegen, hier gibt es einen größeren Bundeswehrstandort. All diese Faktoren haben dazu geführt, dass wir gesagt haben: Wir machen das mal.“
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Vor Ort werde es ausgebildete Karriereberater geben, die über die verschiedenen beruflichen Möglichkeiten in der Bundeswehr, zivil sowie militärisch, informieren, so Otto. „Intensive Beratungsgespräche machen wir aber im Store selbst nicht.“
Dazu werde es wöchentlich wechselnde Themenwochen geben, in denen sich bestimmte Einheiten der Bundeswehr vorstellen und über ihren Berufsalltag berichten. Kaufen kann man trotz der Bezeichnung „Store“ aber nichts. Bundeswehr-Sprecher Otto: „Wir haben verschiedene Bundeswehr-Ausrüstungsgegenstände vor Ort. Man kann sehen, wie die Soldaten zukünftig untergebracht werden, auch Ausrüstung oder Bekleidung kann man sich anschauen.“
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Linkspartei mit Kritik: „Unmöglich“
Der Pop-Up-Store der Bundeswehr hatte bereits für hitzige Diskussionen gesorgt. Vor allem von der Linkspartei gab es Kritik. „Gerade an einem so zentralen Ort, wie in der Marktstraße in Erfurt ist es unmöglich, junge Menschen für den Dienst an der Waffe gewinnen zu wollen. Krieg und Waffen werden auch nicht weniger schrecklich und tödlich, wenn man diese im hippen Pop-up-Store bei trendiger Musik als geilen Karriereweg verkauft“, sagt Katja Maurer, Fraktionsvorsitzende der Fraktion Die Linke in einer Stellungnahme. Mehr zur Kritik kannst du >>> hier lesen.
Der Pop-Up-Store der Bundeswehr wird noch bis einschließlich zum 18. September in Erfurt bleiben. (dav)