Erfurt.
Der Straßenbahn-Treter von Erfurt steht vor Gericht! Im April diesen Jahres hat ein 41-Jähriger einen damals 17-jährigen Syrer in einer Straßenbahn attackiert und brutal zusammengeschlagen. >>> Wir haben hierzu bereits berichtet.
Der 18-Jährige sagte am Freitag nun vor dem Gericht in Erfurt aus – vor den Augen seines Peinigers, der ebenfalls im Gerichtssaal anwesend war. Das berichtete die „Thüringische Landeszeitung“.
Erfurt: 18-jähriger Syrer sagt vor Gericht aus
Der 18-jährige Syrer, der im April dieses Jahres durch den 41-Jährigen in einer Straßenbahn erst rassistisch beleidigt und dann brutal attackiert wurde, sagte am Freitag vor Gericht gegen den Schläger aus. Der verängstigte 18-Jährige erklärte, dass er an besagtem Tag lediglich einen Sitzplatz in der Bahn gesucht habe, doch der Angeklagte machte im Vorhinein eine andere Aussage.
Er berichtete, dass das Opfer ihn angerempelt habe und er deshalb – und weil der 18-Jährige eine Maske trug – aggressiv geworden sei. Der 41-Jährige saß während der Verhandlung ganz hinten im Gerichtssaal.
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Das ist die Stadt Erfurt:
- wurde 724 erstmals urkundlich erwähnt
- Landeshauptstadt von Thüringen, mit 214.000 Einwohnern auch die größte Stadt
- Sehenswürdigkeiten: Krämerbrücke und Erfurter Dom
- Oberbürgermeister ist Andreas Bausewein (SPD)
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Der Richter fragte den im Frühjahr zusammengeschlagenen Syrer daraufhin, ob er glaubt, dass er aufgrund seiner Herkunft zum Ziel der Attacke wurde. Der 18-Jährige nickte, so die „Thüringische Landeszeitung“. Der Richter entgegnete daraufhin: „Sie sind hier und Sie sind Teil unserer Gesellschaft. Ich finde es schrecklich, dass jemand, weil er nicht so aussieht, wie die meisten Menschen von hier, so angegangen wird“.
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Der Prozess geht am Montag und Dienstag weiter. >>> Weitere Informationen über die Gerichtsverhandlung am Freitag findest du bei der „Thüringischen Landeszeitung“. (lb)