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Anger in Erfurt: Stadt ergreift jetzt drastische Maßnahme – „Traurig“

Der Anger in Erfurt ist vieles, aber leider nicht immer sicher. Daher will die Stadt nun die großen Geschütze auffahren und durchgreifen.

In Erfurt gilt der Anger als gefährlicher Ort, weil sich dort Straftaten häufen. Nun soll die Einkaufsmeile per Video überwacht werden.
© IMAGO/Karina Hessland

Was du über die Stadt Erfurt wissen solltest

In diesem Video stellen wir dir die thüringische Hauptstadt vor.

Der Anger ist der Hotspot Erfurts – aber nicht nur, was Shoppen oder Schlemmen angeht, sondern leider auch in Sachen Kriminalität.

Seit 2017 ist der Anger in Erfurt von der Polizei als ein „gefährlicher Ort“ eingestuft. Und mittlerweile hört man fast täglich von unschönen Ereignissen auf dem eigentlich malerischen Platz. Doch irgendwann reicht es. Die Stadt Erfurt greift jetzt zu einer drastischen Maßnahme, um die Kriminalität hier zu senken.

Anger in Erfurt: „Big Brother“ kommt

Der Anger in Erfurt ist schon lange nicht mehr sicher – das weiß fast jeder, der in der Domstadt wohnt. Allein von Januar bis Oktober 2023 hat es laut der Stadt Erfurt hier etwa 1.400 Straftaten gegeben. Doch wenn es nach der CDU Thüringen geht, soll diese Zahl schon bald sinken. Denn die Partei hat einen Schlachtplan entwickelt.

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Und diesen Schlachtplan stellte die CDU am Dienstag (12. März) direkt auf dem Anger in Erfurt vor Ort vor. Die Partei hat einen Gesetzesentwurf präsentiert, in dem es darum geht, die Video-Überwachung an öffentlichen Plätzen auszubauen – also auch am Anger. Unterstützt wird dieser Plan der CDU von dem Opferschutz-Verein „Weiße Rose“: „Um Straftaten zu verhindern, ist Video-Überwachung eine geeignete Maßnahme, weil Täter sich nicht mehr so sicher fühlen, dass ihnen nicht passiert“, sagte Thomas Hutt (Weißer Ring) dem MDR.

Erfurt: Maßnahmen haben versagt

Vorherige Sicherheitsmaßnahmen wie hellere Lampen, mehr Streifen und ein Alkohol-Verbot hätten bisher wenig gebracht. Deshalb will die CDU jetzt auf Video-Überwachung setzen. Und hat damit auch erst einmal Erfolg: Das Thüringer Innenministerium segnete noch am Dienstag ein Polit-Projekt zur Video-Überwachung des Angers in Erfurt ab.


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Es sei derzeit aber keine 24-Stunden-Überwachung angedacht, bei der Menschen rund um die Uhr vor Monitoren säßen, sagte ein Sprecher des Thüringer Innenministeriums am Dienstag. Stattdessen sei ein Mix aus Aufzeichnungen und einem Live-Monitoring geplant. Zu bestimmten Zeiten würden Menschen die Videoaufnahmen in Echtzeit verfolgen. Möglicherweise könne auch Künstliche Intelligenz eingesetzt werden, um bestimmte Bewegungsmuster erkennen zu können.

Doch bei Facebook gehen die Meinungen über die neue Sicherheitsmaßnahme auseinander. Während vielen die Video-Überwachung auf dem Erfurter Anger gefällt, sind andere skeptisch oder sogar dagegen: „Traurig, was aus meiner Heimatstadt geworden ist. Und Straftaten werden dadurch auch nicht verhindert, sondern nur auf andere Stellen verlagert“, schreibt er. Es bleibt abzuwarten, wie gut die Video-Überwachung des Angers in Erfurt fruchten wird. Sie soll noch in diesem Jahr starten. (mit dpa)