Wer schwer schafft, will auch angemessen dafür entlohnt werden. Das liegt irgendwie auf der Hand, dennoch ist es gerade auf dem Bau eher die Ausnahme als gelebte Realität. Immerhin: Eine bestimmte Berufsgruppe feiert in Erfurt jetzt einen Lohn-Erfolg.
Zumindest manche Mitarbeiter dürfen sich deswegen über ein Plus im Netto-Gehalt freuen. Welche Mitarbeiter in Erfurt jetzt ein wenig feiern dürfen, liest du hier.
Erfurt: Gewerkschaft feiert Lohn-Plus
Die Industriegewerkschaft „Bauern – Agrar – Umwelt“ (IG BAU) feiert es als vollen Erfolg. „Ab sofort gilt für Dachdecker in Erfurt ein neuer Mindestlohn“, teilt die Arbeitnehmervertretung am Donnerstag (21. März) mit. Heißt konkret: „Keiner, der als Geselle auf dem Dach arbeitet, darf mit weniger als 15,60 Euro pro Stunde nach Hause gehen. Bei ungelernten Arbeitskräften sind es 13,90 Euro“, erklärt Ralf Eckardt von der IG BAU.
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Das bedeutet natürlich auch, dass das Lohn-Plus vor allem Beschäftige im unteren Gehaltsspektrum spüren werden. Eckardt rechnet vor: „Wer als Dachdecker lediglich den Branchen-Mindestlohn verdient, hat damit ab März auf einen Schlag rund 135 Euro mehr auf dem Konto – Ungelernte rund 101 Euro.“
Nächste Erhöhung im nächsten Jahr
Die neue Lohn-Untergrenze gilt jetzt übrigens für alle Mitarbeiter – unabhängig, ob sie einen Tarifvertrag haben oder nicht. „Der Mindestlohn ist allgemeinverbindlich“, sagt Eckardt. Aus Sicht der Gewerkschaft entspricht er aber nicht einem „fairen Lohn fürs Dach“. Im Tarif wird gesellen derzeit 21,12 Euro pro Stunde bezahlt.
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Nächstes Jahr soll der Dach-Mindestlohn dann abermals steigen – und zwar auf glatte 16 Euro (14,35 für Ungelernte) pro Stunde. In Erfurt gibt es derzeit 16 Dachdeckerbetriebe mit etwa 160 Mitarbeitern.