Bargeld adé: Die Busse in Erfurt setzen ab 2025 auf digitale Bezahlung – und die Meinungen darüber gehen auseinander.
Es gibt viele positive Reaktionen über diese Neuerung. Doch die negativen Meinungen scheinen zu überwiegen. Kann das Konzept in Thüringen dennoch überzeugen?
Erfurt: Die Zukunft fährt bargeldlos
In den Bussen der Erfurter Verkehrsbetriebe (EVAG) stehen die Zeichen auf Wandel: Ab 2025 soll es im städtischen Busverkehr kein Bargeld mehr geben (wir berichteten). Wer künftig spontan einen Fahrschein lösen möchte, kann dies ausschließlich per Karte oder mit einem anderen bargeldlosen Zahlungssystem tun. Diese Modernisierung ist Teil einer Strategie, den öffentlichen Nahverkehr zu digitalisieren und effizienter zu gestalten. Ein Sprecher der EVAG betont, dass es weiterhin möglich sein wird, an den Fahrkartenautomaten und den Servicestellen in der Stadt mit Bargeld zu zahlen.
Doch in den Bussen selbst sei Schluss mit Münzen und Scheinen. Ein Argument, das in Zeiten von Digitalisierung und Automatisierung durchaus Sinn macht. Die Erfahrungen seien überwiegend positiv, sagt der EVAG-Sprecher. Doch nicht alle Erfurter scheinen überzeugt von dieser Modernisierung zu sein.
Zukunft oder Zwang? Ein schmaler Grat
Auch die Thüringen24-Leser nicht. Ein Thema, das viele bewegt: Ältere Menschen. Während die junge Generation digitale Zahlungssysteme oft routiniert nutzt, stehen Senioren häufig vor größeren Herausforderungen. Der Zugang zum öffentlichen Nahverkehr könnte für ältere Menschen erschwert werden, wenn das bargeldlose Zahlen zur Pflicht wird. Ein weiterer Kritikpunkt richtet sich bei unseren Lesern gegen die Fahrkartenautomaten, die an den Haltestellen aufgestellt sind. „Das ist sooo doof, nur alle 2-3 Haltestellen ein Automat. Der nimmt keine Scheine. Das habt ihr auch abgeschafft. Warum auch immer? Also kann man an den meisten nur mit Karte bezahlen“, schreibt ein Leser auf Facebook. Dieser Aspekt verdeutlicht, dass die Umstellung auf bargeldlose Zahlungen in Kombination mit der Verknappung von Barzahlungsmöglichkeiten für viele Menschen zu einem echten Hindernis werden könnte. „Rotzfrech“, heißt es auch noch in unseren Kommentaren.
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Auch Eltern sorgen sich um ihre Kinder, die auf den Bus angewiesen sind. „Was machen die Kinder, die mal einen Fahrschein brauchen und bezahlen wollen? Müssen die dann schwarzfahren, weil sie evtl. mal den Fahrschein oder die Monatskarte vergessen haben?“, heißt es in einem Kommentar. Hierbei wird die Sorge laut, dass spontane Busfahrten ohne Bargeld schwieriger werden – besonders für Schüler, die noch keine eigene Karte oder ein Handy für App-Zahlungen besitzen.