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„Darunter leiden die Tiere ebenso wie die Menschen!“ In Erfurt ist es jetzt für alle zu sehen

In Erfurt leben viele Tauben – das hat ein Monitoring jetzt schwarz auf weiß festgestellt. Das ist aber nicht zwangsläufig ein Problem.

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Was du über die Stadt Erfurt wissen solltest

In diesem Video stellen wir dir die thüringische Hauptstadt vor.

Die Zahl ist hoch, daraus macht auch der Verein „Erfurter Tauben“ keinen Hehl. Gleichzeitig versuchen die ehrenamtlichen Helfer auch deutlich zu machen: „Erfurt hat kein flächendeckendes Taubenproblem.“

Das Taubenmonitoring, das vom Verein selbst durchgeführt wurde, zeigt nun aber schwarz auf weiß, dass ziemlich viele der Vögel in der Blumenstadt leben – auch im Vergleich zu einer früheren Schätzung. In manchen Gegenden fühlen sich die Tauben in Erfurt offenbar wohler als anderswo.

Erfurt: Ergebnisse vom Taubenmonitoring sind da

„An einigen Orten leben (…) überproportional viele Tauben“, stellt die „Erfurter Tauben“-Chefin Birte Schwarz fest. „Darunter leiden die Tiere ebenso wie die Menschen.“ Der Verein zählte in seinem Monitoring rund 9.500 Stadttauben, die in der Landeshauptstadt leben. Gezählt wurde dabei im Mai 2025, wie der Verein am Mittwoch (6. August) mitteilt.

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Zum Vergleich: Vor etwa 25 Jahren hatte die Stadt Erfurt die Taubenpopulation auf etwa 6.600 Tiere geschätzt. Das sind die letzten Vergleichsdaten, die wir haben. Wie sich die Population in der Zwischenzeit vielleicht entwickelt hat, weiß niemand so richtig.

Erfurter Verein mit dringender Forderung

Für ein besseres Zusammenleben von Mensch und Taube wäre es aber aus Sicht des Vereins wichtig, einzugreifen. „Die bisherigen Maßnahmen der Stadt, die nur aus Vergrämungen und Fütterungsverbot bestanden, waren nicht wirksam“, sagt Schwarz. „Das Ergebnis zeigt umso deutlicher, wie wichtig ein strategisches Stadttaubenmanagement ist.“

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In Erfurt und anderen Thüringer Städten wird derzeit schon versucht, die Population mit speziellen Taubenschlägen unter Kontrolle zu bekommen. In solchen können die Eier durch Attrappen ersetzt werden, was aus Sicht der „Erfurter Tauben“ „das Mittel der Wahl“ sei. „Einfach, nachhaltig und vor allem tierschutzgerecht“, findet Schwarz. „Der Schlag am Löberwallgraben zeigt, dass Ansiedlung statt Vertreibung der Schlüssel zu einer kleineren Taubenpopulation ist.“

Das sind die Tauben-Hotspots in Erfurt

Der Verein setzt sich für weitere Schlagstandorte in Erfurt ein – vor allem dort, wo das Monitoring Hotspots festgestellt hat. Solche finden sich zum Beispiel in den dichter besiedelten Gebieten, wo die Tauben jede Menge Ecken und Nischen zum Nisten finden. Zum Beispiel am Berliner Platz, am Moskauer Platz, im Rieth, auf dem Roter Berg, am Johannesplatz und in Melchendorf.

Mancherorts gibt es bereits Bestrebungen. „Die Pläne der Kowo für einen Schlag im Rieth werden konkreter“, sagt Schwarz. „Für den Johannesplatz sind wir in Gesprächen mit der Stadt.“


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