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Aldi: Filialleiter enthüllt schlimme Zustände – „Kündigungen an Tagesordnung“

Ein Aldi-Filialleiter hält es nicht mehr aus! Er packt über die Zustände dort aus, erklärt: „Kündigungen sind an der Tagesordnung!“

Ein Aldi-Mitarbeiter packt über den Druck bei der Arbeit aus!
© imago images/Future Image

Aldi: So wurde aus einem kleinen Laden ein Discounter-Riese

Mit knapp 12.000 Filialen weltweit gehören Aldi Süd und Aldi Nord zu den erfolgreichsten Discountern. In diesem Video zeigen wir, wie Aldi zum Discounter-Riese wurde.

Wer günstige Angebote möchte, der geht seit jeher zu Aldi. Der Discounter gehört zu den beliebtesten Einzelhändlern in Deutschland, ist in vielen Dingen Vorreiter im Discounter-Geschäft gewesen.

Doch der Preis für diesen Ruhm ist hoch: Immer wieder berichten Aldi-Mitarbeiter von schlimmen Zuständen und belastenden Arbeitsbedingungen. So auch ein Aldi-Filialleiter, der gegenüber unserer Redaktion Klartext spricht.

Aldi-Filialleiter spricht über „unerträglichen Leistungsdruck“

Der Mann ist seit über 20 Jahren bei Aldi Süd angestellt, arbeitet aktuell als Filialleiter eines Standortes im Süden von Deutschland. Nachdem sich mehrere Aldi-Angestellten über die Arbeitsbedingungen des Discounters beschwerten (hier mehr <<), reiht sich nun auch dieser Mitarbeiter ein – und bestätigt die Vorwürfe.

„Der Leistungs- und Warendruck ist mittlerweile in unserer Firma unerträglich. Kündigungen gehören zur Tagesordnung, aber interessieren tut dies niemanden.
Es gibt wenige Mitarbeiter, die sich noch trauen, ihre Meinung offen zu sagen, da viele Angst um ihren Job haben!“, erklärt der Filialleiter gegenüber dieser Redaktion.

Die Mitarbeiter, die nicht kündigen, müssten sich aber stattdessen oft krank schreiben lassen, weil sie „dem psychischen Druck und dem physischen Leistungspensum nicht mehr gewachsen sind!“ Während man früher noch stolz war, für Aldi Süd zu arbeiten, liege der Fokus heutzutage eher darauf, „gesund aus der Sache“ heraus zu kommen.

Grundsätzlich möchte der Aldi-Filialleiter auch weiter bei dem Unternehmen arbeiten – allerdings seien die letzten Jahre „einfach psychisch und physisch obere Grenze und auf Dauer so nicht durchzuhalten.“ Sollte sich nichts ändern, wird er in einigen Jahren die Reißleine ziehen, so der Mann gegenüber dieser Redaktion.

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Aldi bezieht Stellung

Auf Anfrage dieser Redaktion erklärt Aldi Süd, die Vorwürfe des Mitarbeiters „sehr ernst“ zu nehmen. „Als verantwortungsvoller Arbeitgeber bietet Aldi Süd ein Arbeitsumfeld, das von Verlässlichkeit, Wertschätzung und Respekt geprägt ist“, erklärt eine Sprecherin. Die Zufriedenheit der Angestellten zeige sich unter anderem durch die lange durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit.


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Dennoch macht die Sprecherin auch klar: „Sollten Mitarbeiter:innen einmal nicht zufrieden sein oder Anlass für eine Beschwerde haben, haben sie bei Aldi Süd jederzeit die Möglichkeit, Gebrauch von ihrem Beschwerderecht zu machen. Dieses Beschwerderecht wird jedem neuen Mitarbeitenden von Anfang an transparent kommuniziert und ist ein fester Bestandteil der Mitarbeitendenführung. Dazu gehört auch die Möglichkeit, sich jederzeit anonym an den Vertrauensanwalt zu wenden.“

Dieser bezeichnet eine neutrale Anlaufstelle, an die sich Mitarbeiter aber auch Externe bei Problemen oder Unstimmigkeiten (wie beispielsweise Diebstahl, Unterschlagung, Diskriminierung, Mobbing, Verstöße gegen Arbeitsrecht und Arbeitsschutz, Fehlverhalten von Vorgesetzten) wenden können, wenn sie zum Beispiel nicht mit ihrem Vorgesetzen dazu in Kontakt treten möchten.

Ob sich der Aldi-Filialleiter bereits an diese Stelle gewandt hat, ist nicht bekannt. Klar ist aber wohl jedem Kunden bei Aldi, dass die Mitarbeiter täglich viel leisten.