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Thüringen-Wahl: „Personenkult“ um Wagenknecht – skurriler Zustand auf den Straßen

Man sieht vor lauter Wagenknechts das BSW in Thüringen nicht mehr. Kurz vor der Landtagswahl fährt die Partei eine krasse Strategie.

BSW setzt voll auf Wagenknecht vor der Thüringen-Wahl.
© IMAGO/Funke Foto Services

Sahra Wagenknecht im Kurzinterview auf der Wahlkampfveranstaltung in Suhl am 21.08.2024

Auf der Wahlkampfveranstaltung in Suhl konnten wir kurz mit der Parteivorsitzenden Sahra Wagenknecht sprechen.

BSW – Bündnis Sahra Wagenknecht – die Partei lebt vom Namen ihrer prominenten Chefin. Der allein wird voraussichtlich ausreichen, sie in Thüringen und Sachsen aus dem Sprung zur drittstärksten politischen Kraft zu machen!

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Fragwürdig ist aber, dass die BSW-Wahlkämpfe kaum etwas mit den Themen in den Bundesländern zu tun haben, sondern viel mehr mit der Ukraine, Gender-Sprache und Renten.

Überall nur Wagenknecht – als würde sie selbst antreten

Wagenknecht, Wagenknecht, Wagenknecht – schaut man sich die Wahlplakate in Thüringen an, wirkt es, als trete die Politikerin selbst als Ministerpräsidentin-Kandidatin an und nicht die tatsächliche Spitzenfrau Katja Wolf.

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Wolf, die frühere Oberbürgermeisterin von Eisenach, erklärte nun in einem „Tagesspiegel“-Interview: „Ich mag keinen Personenkult, ich will kein Zentralkomitee, ich will kein Bild meines Parteivorsitzenden im Büro.“


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Die Instagram-Seite „DIE DA OBEN!“ vom öffentlich-rechtlichen Content-Netzwerk funk, nimmt in einem Instagram-Beitrag angesichts dieses Zitats das BSW nun aufs Korn. Wie passe die Ablehnung des „Personenkultes“ mit den Plakaten zur Landtagswahl Thüringen zusammen, hinterfragt die Seite. Auf denen ist eine freundlich lächelnde Wagenknecht abgebildet. Dazu die Slogans:

  • „Wir geben Bildung wieder eine Heimat. Weil Rechnen wichtiger ist als Gendern.“
  • „Wir geben Frieden wieder eine Heimat. Weil aus Kriegsrhetorik Krieg entsteht.“
  • „Wir geben Würde wieder eine Heimat. Weil gute Renten Sicherheit bedeutet!“

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Die Strategie voll die Wagenknecht und bundespolitische Themen zu setzen, scheint aufzugehen. Obwohl sie gar nicht antritt und im Landtag nicht über Ukraine-Militärhilfen und Renten-Erhöhungen entschieden wird. In Thüringen liegt das BSW bei 17 bis 19 Prozent in den Umfragen, in Sachsen sind es 11 bis 14 Prozent