Als erste Thüringer Gemeinde ist Tabarz (Kreis Gotha) als Kneippheilbad staatlich anerkannt. Die Urkunde sei am Mittwoch übergeben worden, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Voraussetzung sei ein umfangreicher Kurort-Entwicklungsplan gewesen, ebenso Gutachten zur Luftverträglichkeit und eine fachgerechte Physiotherapie nach Sebastian Kneipp. Geplant sei nun, das Kurmittelhaus als medizinisches Zentrum auszubauen. Laut Angaben verzeichnet das knapp 4000 Einwohner zählende Tabarz 170.500 Gäste-Übernachtungen im Jahr – davon entfallen fast zwei Drittel auf den Gesundheitssektor.
Seit 2001 trägt Tabarz den Titel staatlich anerkannter Kneippkurort. Nun hat das Wirtschaftsministerium dem Antrag der Gemeinde auf die höherklassige Einstufung zugestimmt und sie als erstes Kneippheilbad Thüringens anerkannt.
Rennsteig-Klinik wichtiger Bestandteil von Tabarz als Kneipp-Stadt
„Die Gemeinde hat den Anspruch, viele Anwendungen im Sinne von Pfarrer Sebastian Kneipp anzubieten“, betonte Bürgermeister Ortmann. „So kommt die Gesundheitslehre, die auf den fünf Säulen Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilpflanze, Lebensgestaltung beruht, auch in Kindertagesstätten und Schulen zum Einsatz“, so Ortmann weiter. Dazu gehören auch die Rennsteig-Klinik mit ihrer Kurmittelabteilung, der neu gestaltete Kurpark an der Arenarisquelle mit Kneipp-Becken, Kräuterbeet, Trinkbrunnen und Barfußpfad oder das Tabbs mit der Kurmittelabteilung.
Um sich als Kneipheilbad weiter zu etablieren, will die Gemeinde das Kurmittelhaus als medizinisches Zentrum ausbauen und einen Konkurrenzvorsprung im wissenschaftlichen Nachweis der Wirksamkeit Kneippscher Anwendungen erlangen. Zudem sollen die touristischen Leistungsträger weitergebildet und die Vermarktung verbessert werden.