Mit einem ökumenischen Gottesdienst ist am Samstag Thüringens erste Porzellan-Kirche auf der Leuchtenburg bei Kahla geweiht worden. Die alte Burgkapelle wurde für rund 150.000 Euro nach den Plänen des US-Architekten und Designers Michael J. Brown umgestaltet. Mit dem jetzigen Kirchenraum, der zuletzt für Ausstellungszwecke genutzt worden war, gebe es nun wieder einen Ort der Einkehr und Ruhe auf der Leuchtenburg, betonte der Vorstand der Stiftung Leuchtenburg, Sven-Erik Hitzer.
Die Stiftung Leuchtenburg ist seit 2007 Eigentümerin der mittelalterlichen Burganlage hoch über dem Saaletal und hat dort eine Erlebnisausstellung zum Thema Porzellan errichtet. Die Kirche sei der Schlusspunkt dieser Porzellanwelten-Konzeption, sagte Hitzer. In dem modernen Kirchenraum mit hölzernen Sitzbänken reichen 30 Lamellen einem Vorhang gleich vom Fußboden bis zur Decke. Die Lamellen sind aus technischem Porzellan gefertigt. Künftig sollen auf sie 5200 Sterne projiziert werden, die zusammen ein Bild der Leuchtenburg ergeben.
Die alte Burgkapelle, in der einst Zuchthaus-Häftlinge geistlichen Beistand suchten, stehe jenseits des Museumsbetriebs auch für Taufen, Trauungen und Orgelkonzerte offen, sagte Museumsdirektorin Ulrike Kaiser. Für das kommende Jahr gebe es bereits mehr als 20 Anfragen von heiratswilligen Paaren.