- Im Saale-Unstrut Anbaugebiet haben die ersten Winzer Trauben für Federweißen geerntet
- Nun blicken die Winzer auf das Wetter und hoffen auf Trockenheit
- Angebaut werden vor allem die Traubensorten Müller-Thurgau, Weißburgunder, Silvaner und Riesling
Die ersten Winzer im Anbaugebiet Saale-Unstrut haben Trauben für den Federweißen gelesen. „Das ist dieses Jahr alles ziemlich zeitig, es hängt auch ordentlich dran“, sagte Marcel Schulze vom Weingut Schulze in Döschwitz (Burgenlandkreis). Auch das Weingut Johannes Beyer in Laucha an der Unstrut hat bereits Trauben der Sorte Solaris geerntet. Der Federweiße musste dann mehrere Tage gären. „Der blubbert schon im Keller“, sagte Winzer Johannes Beyer. Bei ihm reift der Federweiße mittlerweile jetzt schon zum richtigen Wein.
Jahrgang 2017 bringt etwa 5,3 Millionen Liter Wein
Während die Winzer in einigen Regionen Deutschlands im Frühjahr Frost abbekommen haben und deswegen eine geringere Ernte befürchten, sind die Weinbauern in Sachsen-Anhalt und dem Norden von Thüringen gut weggekommen. „Wir sind zum Glück verschont geblieben“, sagte Schulze. Das Deutsche Weininstitut erwartet, dass bundesweit dieses Jahr etwas weniger Trauben geerntet werden als im Schnitt der vergangenen Jahre.
Die Winzer an Saale und Unstrut dagegen rechnen mit einer sehr guten Weinernte. Der Weinbauverband hatte Anfang August erklärt, der Jahrgang bringe schätzungsweise 5,3 Millionen Liter ein. Das sei mit Blick auf die Vorjahre ein gutes Niveau. Die Weinberge seien größtenteils in einem gesunden Zustand. Die Weinanbaufläche in der Region, die bis nach Thüringen ragt, betrug laut Verband zuletzt 785 Hektar und war damit fast doppelt so groß wie Anfang der 1990er.
Weingut Zahn in Thüringen wartet noch mit der Ernte
Damit zählt das Anbaugebiet zu den eher kleinen in Deutschland: Die Anbaufläche des größten Gebiets Rheinhessen ist rund 35 mal so groß. Mit der Haupternte wollen einige Winzer dann Mitte September beginnen. „Jetzt brauchen wir trockenes Wetter“, sagte Schulze, der Trauben für rund 400 Liter Federweißen eingeholt hat. Voraussichtlich ab Mitte September will er mit der Haupternte beginnen.
Das Weingut Zahn in Großheringen in Thüringen dagegen lässt sich noch Zeit. Voraussichtlich Anfang September sollen dort die ersten Trauben zu Federweißem verarbeitet werden, eine Woche drauf könnte die Hauptlese beginnen. „Wir erwarten eine gute, durchschnittliche Ernte“, sagte Winzer André Zahn. „Mit Unwetterschäden hatten wir Glück.“ Allerdings sei es relativ feucht gewesen, deswegen sei es nun wichtig, dass es nicht regne. „Wenn es jetzt trocken bleibt, kann es noch ein richtig guter Jahrgang werden.“
Weinregion Saale-Unstrut: Angebaut werden meist die Sorten Müller-Thurgau, Weißburgunder, Silvaner und Riesling
Auch Winzer Beyer will Anfang September Trauben der Sorten Portugieser und Bacchus ernten, die Haupternte beginne dann Mitte September. „Der Hang sieht gut aus.“ Es habe schon viel Regen gegeben; wenn es nun zu feucht werde, könnten die Trauben faulen. Angebaut werden in der Weinregion Saale-Unstrut vor allem Trauben der Sorten Müller-Thurgau, Weißburgunder, Silvaner, Riesling. Laut Deutschem Weininstitut stehen auf einem Viertel der Rebflächen auch Rotweinsorten, etwa Portugieser und Dornfelder.