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Diese Vogelarten werden in Thüringen immer seltener

Diese Vogelarten werden in Thüringen immer seltener

Kiebitz
Foto: imago/blickwinkel
  • Kiebitze, Rebhühner und Feldlerchen werden in Thüringen weniger
  • Naturschutzbund sieht  intensive Landwirtschaft als Ursache

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) sieht auch in Thüringen Belege für einen deutlichen Rückgang bei Brutvogelarten. Betroffen seien etwa Kiebitze, Rebhühner und Feldlerchen, teilte der Nabu-Landesverband am Donnerstag mit.

Rebhühner im Raum Gera und Greiz verschwunden

So seien im Raum Gera und Greiz Rebhühner vollständig verschwunden, nachdem es 1977 dort noch 30 Brutpaare gegeben habe. Bereits zur Jahrtausendwende war diese Zahl auf unter 10 gesunken. Auch im Altenburger Land gebe es keine Rebhühner mehr. Der Bericht bezog sich auf eine aktuelle Untersuchung des Verbandes, nach der deutschlandweit binnen zwölf Jahren 12,7 Millionen Brutpaare verloren gegangen sind.

Dabei geht es um vom Verband ausgewertete Daten für Deutschland aus den Jahren 1998 bis 2009, die die Bundesregierung 2013 an die EU gemeldet hatte. Neuere Zahlen werden erst 2019 erwartet.

Bestände von Feldlerchen und Kiebitzen gehen zurück

Laut Landesverband, der teils länger zurückblickt, ging die Zahl der Feldlerchen in Thüringen etwa im Altenburger Land zurück – von 900 Brutpaaren 1990 auf 90 in den Jahren 2007 und 2008. Im Werratal traf es vor allem die Kiebitze. Sie sind dort nur noch mit fünf bis zehn Brutpaaren vertreten, 1966 waren es 50.

Auch Insekten werden weniger

Ein direkter Zusammenhang zwischen dem Vogelsterben und dem massiven Insektenrückgang sei sehr wahrscheinlich, so der Nabu. Er macht die intensive Landwirtschaft und einen aus seiner Sicht übermäßigen Einsatz von Pestiziden für die Entwicklung verantwortlich. Dadurch gehe mit den Insektenbeständen die Nahrungsgrundlage vieler Vogelarten zurück.