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Mutter gesteht: Tochter gegen Geld für sexuellen Missbrauch verkauft

Mutter gesteht: Tochter gegen Geld für sexuellen Missbrauch verkauft

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ARCHIV - Eine Statue der Justitia hält am 09.09.2014 in Bamberg (Bayern) eine Waage in ihrer Hand. (zu dpa „Bayerische Justiz arbeitet flott“ vom 19.12.2017) Foto: David Ebener/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: dpa

Ein Mann soll sich über Jahre hinweg immer wieder an einem jungen Mädchen vergangen und dafür Geld bezahlt haben – an die Mutter des Kindes. Nun stehen die Beschuldigten vor Gericht.

Eine Mutter hat vor Gericht eingeräumt, ihre kleine Tochter einem Bekannten für sexuelle Dienste zur Verfügung gestellt zu haben. Auch der Mann zeigte sich zum Prozessauftakt am Landgericht Meiningen am Donnerstag weitgehend geständig, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Die Frau soll ihre 2006 geborene Tochter über Jahre in die Wohnung des Bekannten gebracht haben, wo er sich immer wieder an dem Kind vergangen haben soll. Die 37-jährige Frau und der 52 Jahre alte Mann aus Steinach (Landkreis Sonneberg) stehen wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern vor Gericht.

Angeklagte räumen fast alle Taten ein

Die beiden räumten dem Gerichtssprecher zufolge die Vorwürfe im Wesentlichen ein. Die Frau und der Mann sind wegen 31 Fällen angeklagt, in denen sich der Mann an dem Kind vergangen haben soll. Der Angeklagte sprach laut Gericht von 20 Fällen.

Sexuelles Martyrium der Tochter für sechs Jahre

Zu dem Missbrauch soll es im Zeitraum von 2012 bis 2018 gekommen sein. Hierfür soll der Mann der Mutter jeweils zwischen 30 und 50 Euro gezahlt haben. Diesen Punkt der Anklage habe die Frau vor Gericht bestritten, sagte der Sprecher. Sie habe zwar Geld bekommen, aber nicht als Bezahlung, so die Angeklagte.

Bekannter gab pädophile Neigungen gegenüber der Mutter zu

Die beiden Angeklagten sollen sich 2012 kennengelernt haben. Der Mann hatte laut Gericht der Mutter damals erklärt, dass er sich sexuell zu Kindern hingezogen fühle. Der Fall soll nach Angaben des Sprechers bekannt geworden sein, nachdem sich das Mädchen einer Freundin anvertraut hatte.

Kinderpornographie beim Angeklagten gefunden

In der Wohnung des Mannes stießen Polizisten bei einer Durchsuchung zudem auf einen Computer, auf dem laut Anklage kinder- und jugendpornografische Bilder und Videos gefunden wurden. Deshalb ist der 52-Jährige zusätzlich wegen Besitzes von kinderpornografischen Schriften angeklagt.

Haftstrafe zwischen zwei und 15 Jahren droht

Im Falle einer Verurteilung könnten den Angeklagten jeweils zwischen 2 und 15 Jahren Freiheitsstrafe drohen. Im Raum stehe zudem eine Sicherungsverwahrung für den Mann, sagte der Sprecher. Das bedeutet, dass der Angeklagte auch nach dem Ende einer eventuellen Freiheitsstrafe weggesperrt werden kann, sollten die Richter annehmen, dass von ihm weiterhin eine Gefahr ausgeht. Der Prozess wird am 24. Juli fortgesetzt.