Eisenberg.
Bislang gibt es in Thüringen drei aktive Synagogen in Erfurt, Jena und Nordhausen. Nun soll eine Vierte dazukommen.
Schon im Herbst soll es soweit sein. Dann soll die Synagoge in Eisenberg (Thüringen) eröffnet werden. Für Ministerpräsident Bodo Ramelow eine echte Herzensangelegenheit. Er beteuert: „Wir werden alles dafür tun, dass es weiter Wurzeln schlagen kann.“
Thüringen bekommt vierte aktive Synagoge
Gemeint ist damit das jüdische Leben in Thüringen. Für Ramelow sei es ein Teil von Thüringen und deshalb sei die neue Synagoge auch ein „Symbol“ für eben jenen Zusammenhalt. Und dabei blickt Thüringen auf eine lange Zeitspanne zurück, in der es schon jüdisches Leben in dem Bundesland gab: 900 Jahre!
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Diese Tradition soll nun mit einer weiteren Synagoge bekräftigt werden.
Am Dienstag stellte Ramelow gemeinsam mit anderen Vertretern die Pläne an den Waldkliniken Eisenberg vor. „Es ist gut, dass wir in Eisenberg damit einen weiteren wichtigen Anlaufpunkt schaffen für jüdisches Leben in Thüringen“, betont der Politiker.
Synagoge soll bis Herbst 2020 fertig sein
Damit habe Thüringen nämlich nicht nur die älteste Synagoge Deutschlands mit Erfurt, sondern auch die Neuste. Der jüdische Gebetsraum soll bis zum Herbst an den Waldkliniken entstehen. Etwa 30 Quadratmeter groß soll der Raum sein, in dem sich bis zu 19 Menschen zu Gebet und Gottesdienst treffen könnten.
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Die Ausstattung wird in einem Kibbuz im Norden Israels gefertigt. Männer und Frauen sollen in dem Gebetsraum durch einen Vorhang getrennt sein. Außerdem richte das Krankenhaus eine separate Küche ein, um Patienten und Besuchern koschere Speisen anzubieten, teilte Klinik-Geschäftsführer David-Ruben Thies mit.
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Synagoge im Krankenhaus: Landesgemeinde begeistert
Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft des Berliner Rabbiners Yitshak Ehrenberg, betreut werden die Räumlichkeiten von der Jüdischen Landesgemeinde Thüringens. Sie hat derzeit drei aktive Synagogen in Erfurt, Jena und Nordhausen; zwei weitere Synagogenbauten ohne Gemeinde gibt es laut Landesrabbiner Alexander Nachama in Mühlhausen und Berkach (Kreis Schmalkalden-Meiningen).
Ehrenberg betonte, dass Deutschland seit Jahrhunderten ein wichtiger Ort jüdischen Lebens sei. Das Vorhaben, in dem Krankenhaus eine Synagoge einzurichten, sei eine „wunderbare Idee“. „Wir brauchen Gott immer, aber besonders dann, wenn ein Mensch krank ist.“ Er sei sich sicher, dass viele Juden wegen der Synagoge und dem Angebot koscherer Speisen nach Eisenberg kommen werden, sagte Ehrenberg.
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Krankenhaus finanziert Synagoge – Spenden willkommen
Finanziert werde das Vorhaben von den Waldkliniken selbst, betonte Geschäftsführer Thies. Allerdings hoffe er auch auf Spenden für die Ausstattung des Gebetsraumes – etwa für eine Thora-Rolle.
Allein die koste mehrere Zehntausend Euro, wenn sie gekauft werden müsse. Außerdem würden noch sogenannte Maschgiach gesucht, die im Auftrag des Rabbiners die Einhaltung jüdischer Speisevorschriften überwachen.
Das Krankenhaus selbst hofft laut Thies, dass es mit dem Angebot national und international attraktiver für Privatpatienten jüdischen Glaubens wird. (abr mit dpa)