Thüringen.
Seit längerem gibt es bei diesem Thema eine große Debatte: Ist die Zucht von Merino-Schafen und ihre jährliche Schur Tierquälerei oder nicht? Auch in Thüringen kommt das Thema auf.
Die Tierschutzorganisation Peta meint die Antwort zu wissen und klagt einige Züchter an. Auch der Schäfermeister Jens-Uwe Otto aus Thüringen bleibt hiervon nicht verschont.
Thüringen: Die Zucht-Schaf-Debatte
Merino-Schafe tragen die kostbare und teure Merino-Wolle auf der Haut. An diese wollen viele Züchter ran. Das will PETA nun verhindern, berichtet der MDR.
Otto drohen in der Anklage Geldstrafen und oder Gefängnis. Da er laut Peta eine Art Qualzucht betreibe. Anscheinend haben seine Merino-Schafe keinen natürlichen Fellwechsel mehr.
Trotzdem bringt Otto die Tiere einmal im Jahr zum Schafscherer – wenn es nach ihm geht mit einem gutem Grund: „Man kann mich nicht verhaften, weil ich ja vom Tierschutzgesetz verpflichtet bin, meine Schafe einmal im Jahr zu scheren“, erzählt er dem MDR. Er selbst sieht sich eher als Opfer, als als Täter: „Wenn du es machst, wirst du eingesperrt. Wenn du es nicht machst, wirst du auch eingesperrt“.
Thüringen: Tierschützer wollen die Zucht verhindern
Die Tierschützer sagen hingegen, dass die Tiere mit der Schur einer extremen Stresssituation ausgesetzt seien. Johanna Fuoss von PETA fordert deswegen folgendes: „Wir von PETA fordern ein Verbot der sogenannten Qualzucht von Merino-Schafen, da die Tiere ohne gewaltliche menschliche Eingriffe in der Natur gar nicht überlebensfähig sind. Durch die Strafanzeige soll den Behörden ermöglicht werden, diese Art der Haltung zu sanktionieren.“
Hierfür soll nach Fuoss jedoch kein bereits vorhandenes Schaf getötet, sondern einfach keine weiteren Schafe mehr gezüchtet werden.
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Das ist das Bundesland Thüringen:
- der Freistaat Thüringen hat rund 2,1 Millionen Einwohner auf 16.000 Quadratkilometer Fläche
- Landeshauptstadt und zugleich größte Stadt ist Erfurt
- weist eine hohe Dichte an wichtigen Kulturstätten auf, darunter das „Klassische Weimar“ (Unesco-Weltkulturerbe), das Bauhaus in Weimar und die Wartburg bei Eisenach
- Ministerpräsident ist Bodo Ramelow (Linke), regierende Parteien sind Linke, SPD, Grüne
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Das wirft den Schäfermeister Otto jedoch vor ein ganz anderes Problem. Er sagt, dass er es nicht schaffen würde, seine Tiere umzuzüchten: „Selbst wenn ich jetzt einen reinrassigen Nolana, der sein Haarkleid schon selber abwirft einkreuze. Das sind Generationen, die das dauert“.
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Ob die Zucht der Merino-Schafe nun tatsächlich gegen das deutsche Tierschutzgesetz verstößt und was aus dem Schäfermeister Otto und seinen Zuchtschafen wird, sollen laut MDR nun jedoch Gerichte entscheiden. (mbe)