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Thüringerin in MDR-Doku: Anja (47) leidet unter Long-Covid – so drastisch hat sich ihr Leben verändert

Thüringerin in MDR-Doku: Anja (47) leidet unter Long-Covid – so drastisch hat sich ihr Leben verändert

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© dpa

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Was sind eigentlich Corona-Varianten und warum werden sie mit griechischen Buchstaben bezeichnet.

In einer MDR-Doku rund um das Long Covid Syndrom ist auch eine Thüringerin zu Wort gekommen. Die 47-Jährige erzählt darin, wie sehr sich ihr Leben verändert hat durch die Krankheit. Und dass ihr selbst einfachste Alltagsdinge schwerfallen.

Wer sich mit dem Corona-Virus infiziert und eine COVID-19-Erkrankung überstanden hat, denkt, er hat das Schlimmste hinter sich. Doch viele Menschen kämpfen mit erheblichen Spätfolgen. Die Reportage „Long COVID – Leiden unter Langzeitfolgen“ des MDR-Gesundheitsmagazins „Hauptsache gesund“ stellt Geschichten von Patientinnen und Patienten vor und zeigt, wie die Long COVID-Ambulanz am Universitätsklinikum Jena Betroffenen hilft. Auch die Geschichte der Thüringerin Anja Wagner (47) wird in dem Magazin behandelt.

Long Covid beschäftigt Thüringerin seit Monaten – und es nimmt gefühlt kein Ende

„Am Anfang zitterten die Hände stark, ich hatte heftige Kopfschmerzen, mein Orientierungssinn war weg. Ich dachte: Ja, irgendwann geht das ja wieder weg. Doch das passierte leider bis heute nicht“, erzählt Anja Wagner im Interview.

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Seit Monaten ist sie krankgeschrieben, Atemnot und andauernde körperliche Schwäche begleiten sie täglich.

Anja Wagner leidet unter Gedächtnisschwund, kann deswegen auch kein Auto mehr fahren

Vor Corona war sie im Außendienst tätig. Doch selbst das Autofahren stellt mittlerweile ein Problem dar. Denn unbekannte Strecken zu fahren, sei gar nicht mehr möglich. Und auch bekannte Strecken sind schwierig: „Dann weiß ich, ich muss jetzt die Ausfahrt nehmen. Aber es geht einfach nicht, mein Körper reagiert einfach nicht, obwohl der Gedanke da ist.“ Autofahren tut sie deshalb schon lange nicht mehr, um sich und andere nicht zu gefährden.

Die Medizin geht aktuell von 400.000 Betroffenen in Deutschland aus, die unter Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung leiden. Das Erscheinungsbild ist dabei sehr unterschiedlich, sodass oft von der Krankheit mit den 1.000 Gesichtern gesprochen wird.

Die MDR-Reportage stellt verschiedene Patienten vor, die auf Hilfe in der neuen Long-COVID-Ambulanz am Universitätsklinikum Jena hoffen. Dort arbeiten unter Leitung von Professor Doktor Andreas Stallmach Experten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen, um für jeden einzelnen Patienten ein individuell zugeschnittenes Therapiekonzept zu erstellen.

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Einheitlichen Test auf Long Covid gibt es bisher nicht

Denn einen einheitlichen Test auf Long Covid gibt es nicht. Meistens dauert alleine das Erst-Anamnese-Gespräch schon 45 Minuten. Ein Lungenfunktionstest sei immer Standard, da viele Menschen Atemnot haben.

Verständnis für die Krankheit sei ebenso wichtig wie die Diagnose an sich. Alle Patienten hoffen, dass sie ernst genommen werden. Und sie erhoffen sich alle eine Antwort auf die Frage: Wie lange wird das noch so weitergehen?

Auch Anja Wagner möchte gerne wieder arbeiten und normal leben. Sie trainiert ihr Gedächtnis mit Büchern, aber auch das sei zermürbend. „Ich lese eine halbe Seite und dann habe ich sie schon wieder vergessen. Also lese ich sie solange, bis ich die halbe Seite endlich behalte.“ Ein Zustand, der mehr als anstrengend ist.

Die MDR-Doku kannst du exklusiv in der ARD-Mediathek anschauen. (fb)