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Bodo Ramelow kann es nicht fassen – so heftig ist er in Arnstadt bedrängt worden

Bodo Ramelow kann es nicht fassen – so heftig ist er in Arnstadt bedrängt worden

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Bodo Ramelow zeigt sich erschüttert über die Vorkommnisse am 9. November in Arnstadt. (Archivbild) Foto: IMAGO / Jacob Schröter

Arnstadt. 

Am neunten November, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, haben sich in Arnstadt Gegner der Corona-Maßnahmen ausgerechnet eine Gedenkveranstaltung für ihre Demonstration ausgesucht. Der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow war auch vor Ort – und offenbar Ziel der Demonstranten.

In einer Podiumsdiskussion hat sich Bodo Ramelow jetzt zu den Vorkommnissen geäußert. Eine Sache hat ihn dabei besonders erschüttert.

Bodo Ramelow: Demonstration in Arnstadt von anderer Qualität

Der Thüringer Ministerpräsident ist an Protestaktionen gewöhnt – auch an solche, die sich gegen seine Person richten. Was am 9. November in Arnstadt geschah, hatte aber offensichtlich eine andere Qualität.

„Mir wurde dann relativ deutlich signalisiert, dass es nicht drei, vier, fünf sind, sondern mittlerweile schon 30, 40, in Richtung 50 und dass erkennbar Reichsbürger dabei wären“, sagte Ramelow in der Podiumsdiskussion. Und die haben offensichtlich auf sich aufmerksam machen können. Der Ministerpräsident spricht von einem „Höllenlärm“, den die Demonstranten immer wieder von sich gegeben haben sollen.

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„Ihre Position war: Sie seien die neuen Juden“, so Ramelow. Auch deswegen haben sie sich wohl den 9. November als Tag für ihre Demonstration ausgesucht.

Bodo Ramelow: „Ich würde sie kaputtspritzen wollen“

„Was mich aber politisch und menschlich und emotional sehr berührt, ist eben, dass sie fest der Überzeugung waren, allen mitteilen zu müssen, sie seien die neuen Juden und ich trage dafür die Verantwortung“, so der Ministerpräsident. „Ich würde sie kaputtspritzen wollen, ich würde sie totspritzen wollen.“

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Das ist Bodo Ramelow:

  • Bodo Ramelow wurde am 16. Februar 1956 in Osterholz-Scharmbek in Niedersachsen geboren
  • Als er acht Jahre alt war, starb sein Vater an einer Kriegsverletzung
  • Er ist zum dritten Mal verheiratet, seit 2006 mit Germana Alberti vom Hofe; hat zwei erwachsene Söhne aus erster Ehe
  • seit dem 4. März 2020 der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen
  • Bodo Ramelow war bereits von Dezember 2014 bis 5. Februar 2020 Ministerpräsident
  • erster Linken-Ministerpräsident in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland

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Bodo Ramelow schildert weiter, dass die Demonstranten seine Autos umstellten, um ihn am Wegfahren zu hindern. „Es ging offenkundig darum, dass sie mich auch körperlich stellen“, so Ramelow.

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Bodo Ramelow konnte die Veranstaltung später mit einem anderen Fahrzeug verlassen. Die Demonstration in Arnstadt wird vermutlich noch weitere Wellen schlagen… (bp)

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