Erfurt.
Thüringenist weiterhin absoluter Spitzenreiter in Sachen Corona-Inzidenz: Das Gesundheitssystem ist überlastet, immer mehr Intensivpatienten müssen vom Freistaat in andere Bundesländer verlegt werden.
Deshalb sollen über die Weihnachtstage die Corona-Regeln in Thüringen nochmal verschärft werden.
Corona in Thüringen: Ab 20. Dezember strengere Regeln
Mit nachgeschärften Maßnahmen will die Landesregierung die Ausbreitung des Corona-Virus in Thüringen eindämmen. Eine neue Verordnung mit weiteren Einschränkungen bei Kontakten, Veranstaltungen und an Silvester soll nach bisherigen Plänen am 20. Dezember in Kraft treten, wie Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) am Dienstag in Erfurt ankündigte. Sie soll dann auch sogenannte Hotspot-Regelungen enthalten für jene Landkreise und kreisfreien Städte mit besonders hohen Inzidenzen.
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Diese Regionen sollten die für sie vorgesehenen strengeren Regeln bereits am Dienstag umsetzen, was laut Werner drei Kommunen bis zum Montagnachmittag noch nicht auf den Weg gebracht hatten. Die Ministerin betonte, die Situation sei weiterhin besorgniserregend, das Gesundheitssystem stark belastet. Thüringen ist bundesweit das Land mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz. Am Dienstag lag der Wert bei 984,1 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen einer Woche.
+++ Corona in Thüringen: Das sind die derzeitigen Entwicklungen +++
Bisher wurden 17 Intensivpatienten in andere Bundesländer verlegt – die meisten nach Niedersachsen. „Wir gehen davon aus – nach den derzeitigen Prognosen –, dass es notwendig sein wird, dass wöchentlich fünf bis zehn Patientinnen und Patienten in andere Bundesländer über das Kleeblatt-Prinzip verlegt werden müssen“, sagte Werner.
Das musst du über die Weihnachtstage beachten
Ab dem 20. Dezember sollen die Verschärfungen greifen. Das musst du also über die Weihnachtstage beachten:
- Starke Einschränkungen für Feuerwerk an Silvester und Veranstaltungen: Pyrotechnik soll nicht verkauft und nicht an bestimmten öffentlichen Stellen abgebrannt werden dürfen. Veranstaltungen an öffentlichen Plätzen zum Jahreswechsel sind untersagt.
- Strengere Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte: Nur mit bis zu zwei haushaltsfremden Personen sollen sich Ungeimpfte treffen dürfen. Für Zusammenkünfte, die nur aus Genesenen oder Geimpften bestehen, sind keine Einschränkungen geplant.
- Ausgangssperre für Ungeimpfte und Gastro: Für Menschen, die nicht geimpft oder von Covid-19 genesen sind, soll es auch bei der nächtlichen Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr bleiben. In der Gastronomie soll es auch nach der neuen Verordnung eine Sperrstunde ab 22 Uhr geben.
- 2G-plus beim Sport: Beim Freizeitsport gilt in geschlossenen Räumen wie auch im Fitnesstudio 2G-plus. Genesene und Geimpfte müssen demnach einen negativen Corona-Test vorzeigen. Wenn du bereits eine Boosterimpfung erhalten hast oder deine zweite Corona-Impfung oder Genesung weniger als sechs Monate her ist, bist du von der Testpflicht befreit.
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Werner sagte, bei den 2G-plus-Ausnahmen sollten die Bundesländer eine einheitliche Regelung finden – Thüringen werde sich dem wohl anschließen, auch wenn dafür eine Anpassung der geplanten Verordnung nötig werden würde. (jko/dpa)