Wird es dir auch immer so warm, wenn du zur Verwandtschaft in andere Bundesländer fährst? Der Deutsche Wetterdienst (DWD) könnte eine Erklärung dafür parat haben. In einer Wetterstatistik ist Thüringen nämlich das absolute Schlusslicht.
Gleich zwei Mal räumte Thüringen in den Auswertungen des DWD Tiefstwerte ab!
Thüringen: In dieser Statistik ist der Freistaat das absolute Schlusslicht
Die erste Erkenntnis: Thüringen war 2021 das kühlste Bundesland in Deutschland mit einer durchschnittlichen Temperatur von 8,4 Grad. Den Kälterekord holt der Freistaat aber gleich zwei Mal. Am 10. Februar meldete auch eine Thüringer Stadt mit minus 26,7 Grad den tiefsten Wert deutschlandweit. Das war Mühlhausen. Demnach ging der April als frostreichster in die Geschichte ein. Dennoch lag die Jahresmitteltemperatur im Freistaat über dem langjährigen Mittel (7,6 Grad).
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So entsteht eine Wettervorhersage
- Rund 10.000 Bodenstationen, 7.000 Schiffe, 600 Ozean-Bojen, 500 Wetterradarstationen und etwa 3.000 Flugzeuge sorgen weltweit dafür, dass stündlich Wetterdaten erfasst werden.
- Wettersatelliten bieten eine Überwachung aus dem All.
- Meteorologen können so das Geschehen rund um die Erde beobachten.
- Gemessen werden Parameter wie Lufttemperatur und -druck, Windrichtung und -geschwindigkeit oder Wolkenhöhe.
- So sammeln sich pro Stunde etwa 25.000 Meldungen an.
- Diese werden ausgewertet und übermittelt – so bleiben Wetterprognosen auf dem aktuellen Stand.
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Laut dem DWD fielen auf den Quadratmeter im Durchschnitt 745 Liter Niederschlag (700 Liter/Quadratmeter). Demnach wurde das anfängliche Niederschlagsdefizit am 26. September von Starkregen beendet. Gefrierender Regen habe nach dem eisigen Weihnachtsfest im Jahr 2021 zu zahlreichen Unfällen geführt.
Thüringen: Weniger Sonnenschein als im Bundesdurchschnitt
Auch in Sachen Sonnenschein hinkt Thüringen etwas hinterher. Im Freistaat wurden 1515 Sonnenstunden erfasst. Das waren mehr als im langjährigen Mittel, das bei 1486 liegt – jedoch weniger als im bundesweiten Durchschnitt. Dieser liegt bei 1650 Sonnenstunden.
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„Unsere Bilanz des Jahres 2021 ist zwiespältig“, sagte Tobias Fuchs, Klima-Vorstand des DWD, mit Blick auf die deutschlandweiten Werte. Es habe zum Glück keine neuen Temperaturrekorde gegeben und für fast alle Regionen ausreichend Niederschlag. „Zugleich war 2021 aber auch das Jahr der schlimmsten Flutkatastrophe seit Jahrzehnten.“ Diese Wetterextreme seien Folgen des Klimawandels, die jeden treffen können, meint Fuchs. „Wer das Klima schützt, schützt sich selbst.“ Unterm Strich war das Jahr für den DWD: Durchschnittlich nass, leicht zu sonnig und zu warm. (dpa, bp)