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Bodo Ramelow angesichts der Corona-„Spaziergänge“ fassungslos – „Es kann sich keiner rausreden“

Bodo Ramelow angesichts der Corona-„Spaziergänge“ fassungslos – „Es kann sich keiner rausreden“

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© dpa/dpa-Zentralbild/Martin Schutt

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Ein unangemeldeter Protestzug gegen die Corona-Maßnahmen ist am Dienstag auch am Haus des Oberbürgermeisters von Gera vorbeigezogen. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow zeigte sich angesichts dieser Aktion fassungslos.

Immer mehr Menschen gehen in Thüringen und ganz Deutschland auf die Straße, um die eigene Meinung kundzutun. Diese „Corona-Spaziergänge scheinen die Gesellschaft immer mehr zu spalten. Jetzt hat sich Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow zu Wort gemeldet. Denn: Er ist richtig sauer.

Bodo Ramelow: „Es kann sich keiner rausreden und behaupten man habe sich ja nur ‚verlaufen’“

Grund für den Ausbruch von Bodo Ramelow: Ein Aufruf bei Twitter den Oberbürgermeister an seinem Wohnort aufzusuchen. Das geht für den Ministerpräsidenten eindeutig zu weit.

So wettert er in einem Tweet am Mittwochmorgen gegen die augenscheinlichen Initiatoren eines solchen Aufrufs. Er schreibt: „ ‚Friedliche Spaziergänger?‘ Politisch Verantwortliche zu Hause aufzusuchen und sein Haus, seine Wohnung, seine Privatsphäre damit zu kennzeichnen, dass ist nichts anderes als Einschüchterung!“

Zuletzt waren am Dienstagabend Tausende Menschen in Thüringen auf die Straße gegangen, um gegen die Corona-Politik zu demonstrieren. So auch in Gera. Dort war die Rede von 1.200 Menschen, die an dem nicht angemeldeten Aufzug teilgenommen hatten. (Hier mehr dazu.) Der Zug hatte auch Halt vor dem Haus des Oberbürgermeister Julian Vonarb (parteilos) gemacht. Das hat eine Sprecherin der Stadt bestätigt.

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Der Aufruf dazu, politisch Verantwortliche an ihren privaten Wohnorten aufzusuchen, um sich „Fragen beantworten“ zu lassen, geht für Ramelow zu weit. „Es kann sich keiner rausreden und behaupten man habe sich ja nur ‚verlaufen’“, kommentiert er das Geschehen in Gera.

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Der Ministerpräsident zeigt sich fassungslos und teil schließlich noch ein Bild eines Chatverlaufs, in dem es scheint,als ob genau solch eine Versammlung vor dem Haus des Bürgermeisters angekündigt wurde.

Gera: Polizeigewalt auf Video? Beamte prüfen Bildmaterial

Die Polizei beschäftigt sich unterdessen mit einem in sozialen Netzwerken geteilten Video, das am Montag in Gera entstanden sein soll. Darauf ist zu sehen, wie mehrere Polizeibeamte einen Mann am Boden fixieren. Der Mann liegt nach einigen Minuten regungslos am Boden. Am Montag waren laut Polizei rund 3500 Gegner der Corona-Maßnahmen durch Gera gezogen.

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Das Video zeige die Anwendung von unmittelbarem Zwang gegen den Mann, sagte ein Polizeisprecher. Der Mann habe zuvor Polizeibeamte tätlich angegriffen. Gegen ihn werde nun ermittelt. Ob der Mann bei dem Polizeieinsatz das Bewusstsein verlor, sagte der Sprecher nicht. Sollte sich ergeben, dass das Agieren der Beamten überzogen war, würden entsprechende Maßnahmen eingeleitet. (dpa/mw)