Veröffentlicht inThüringen

Thüringen: Zu wenige Ukraine-Flüchtlinge im Freistaat – jetzt gibt es einen heftigen Vorwurf

Thüringen: Zu wenige Ukraine-Flüchtlinge im Freistaat – jetzt gibt es einen heftigen Vorwurf

Thüringen Flüchtlinge
© picture alliance/dpa | Michael Reichel

Thüringen: So schön ist das Bundesland

Immer mehr Ukrainer verlassen ihre Heimat und suchen in Deutschland Zuflucht – auch in Thüringen.

Im Vergleich zum Bundesschlüssel sind es im Freistaat allerdings viel zu wenig. Außerdem steht jetzt ein harter Vorwurf gegen manche Kommunen in Thüringen im Raum.

Zu wenig Flüchtlinge in Thüringen

Seit dem 24. Februar herrscht in der Ukraine Krieg. Viele Einheimische verließen das Land, um den russischen Truppen zu entkommen. In Deutschland fanden rund 630.000 Ukrainer Zuflucht – davon kamen etwa 11.200 in Thüringen unter.

——————–

Das ist das Bundesland Thüringen:

  • der Freistaat Thüringen hat rund 2,1 Millionen Einwohner auf 16.000 Quadratkilometer Fläche
  • Landeshauptstadt und zugleich größte Stadt ist Erfurt
  • weist eine hohe Dichte an wichtigen Kulturstätten auf, darunter das „Klassische Weimar“ (Unesco-Weltkulturerbe), das Bauhaus in Weimar und die Wartburg bei Eisenach
  • Ministerpräsident ist Bodo Ramelow (Linke), regierende Parteien sind Linke, SPD, Grüne

——————–

Gut 5.500 Flüchtlinge zu wenig, berichtet die „Ostthüringer Zeitung“. Denn nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel, der die Verteilung nach Einwohnerzahl und Wirtschaftskraft berechnet, müsste der Freistaat bereits 16.700 Ukrainer aufgenommen haben.

Thüringen: DARUM stimmen Zahlen nicht

Präsident des Landesverwaltungsamts, Frank Roßner (SPD), kann der Zeitung einige Gründe aufzählen, wie diese Zahl zu Stande kommt: Einerseits seien viele Busse mit Flüchtlingen nur spärlich besetzt, andere erreichten Thüringen erst gar nicht. Des Weiteren wären auch viele Flüchtlinge nach ihrer Ankunft weitergereist.

Doch manche Landkreise würden sich auch mit Fantasiezahlen um weitere Aufnahmen herummogeln, kritisierte der Nordhäuser Landrat Matthias Jendricke (SPD) im Gespräch mit der OTZ. So hätten einige Kreise zusätzliche Schätzungen in jeweils dreistelliger Höhe abgegeben.

——————–

Mehr Themen:

——————–

Welche Pläne das Land hat, damit die Flüchtlinge in Thüringen gerechter verteilt werden können, liest du bei der „Ostthüringer Zeitung“. (red.)