Die Energiepreise in Thüringen explodieren weiter. Deshalb greifen Kommunen jetzt auf einen Trick zurück.
Und das wirst du vor allem nachts in Thüringen sehen können. Denn wegen der steigenden Energiepreise schalten immer mehr Städte den Stromsparmodus ein.
Energiepreise in Thüringen: So soll Strom gespart werden
Damit die Thüringer nicht ganz im Dunkeln tappen, setzen viele Kommunen bei Straßenlampen jetzt Lichtsensoren ein. Grund: die Energiepreise. So wird Erfurt das Ein- und Abschalten der Beleuchtungsanlagen über lichtabhängige Dämmerungsschalter realisiert, wie eine Umfrage ergab.
Auch in Jena wird das Licht der Straßenlaternen über eine dynamische Regelung eingeschaltet, wenn es benötigt wird. In der vergangenen Woche hatte die Stadt Weimar angekündigt, ihre Straßenbeleuchtung zukünftig später ein- und früher ausschalten zu wollen. (Hier weiterlesen!)
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Das sind die größten Städte in Thüringen*:
- Erfurt (213.692)
- Jena (110.731)
- Gera (92.126)
- Weimar (65.098)
- Gotha (45.273)
- Eisenach (41.970)
- Nordhausen (40.969)
- Ilmenau (38.637)
- Suhl (36.395)
- Mühlhausen (35.799)
* Stand: 2020
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„Wir verfolgen hinsichtlich der Steuerung und Schaltung der städtischen Beleuchtungsanlagen generell ein anderes Konzept als die Stadt Weimar“, erklärte eine Sprecherin der Stadtverwaltung. Da die In- und Außerbetriebnahme über lichtabhängige Dämmerungsschalter erfolgt, reagieren die in der gesamten Stadt und in den Ortsteilen verbauten Anlagen orts- und witterungsbezogen auf die im Tages- und Jahreslauf veränderlichen umweltbezogenen Lichtsituationen.
Energiepreise in Thüringen: Kommunen ziehen nach
So würden zum Beispiel der Sonnenauf- und -untergang ebenso berücksichtigt wie kurzfristig auftretende Wetterphänomene wie etwa Gewitter. „Das heißt, wenn es im Sommer lange, helle Abende gibt, schaltet sich die Beleuchtungsanlage sehr viel später ein. Ebenso verhält es sich, wenn eine frühe Morgendämmerung einsetzt. Dann schaltet sich die Beleuchtungsanlage entsprechend früh aus.“
Auch in Gera sind weiter verkürzte Einschaltzeiten derzeit kein Thema. Die Umrüstung von Natriumdampfleuchten auf LED-Leuchten werde auch im Jahr 2022 fortgesetzt, es werden etwa 800 Leuchten umgerüstet. Das werde an zwölf Hauptverkehrsstraßen und einer Nebenstraße erfolgen. Dadurch und durch Optimierung der Schaltzeiten können nach Angaben der Stadt an den Straßenzügen mehr als 50 Prozent des benötigten Stroms eingespart werden.
Energiepreise in Thüringen: Auch Gotha rüstet um
In Gotha wurden und werden 4.600 Straßenleuchten durch den Einsatz modernster LED-Technik erneuert, umgerüstet oder neu hergestellt, was nach Angaben der Kommune etwa 80 Prozent des Gesamtbestandes entspricht. Die Fertigstellung ist für Juni 2022 geplant, mit der Umsetzung des Gesamtvorhabens werden rund 77 Prozent des Energieverbrauchs dauerhaft eingespart.
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„Diese Einsparung gelingt auch dadurch, weil die neuen LED-Straßenleuchten mit einer autarken Leistungsreduzierung ausgestattet sind. Über diese werden die Straßenleuchten täglich in der verkehrsschwachen Zeit von 23 bis 5 Uhr um 50 Prozent heruntergedimmt“, teilte die Stadt mit.
In Jena ist die Straßenbeleuchtung nach Angaben der Stadt durch verbaute Lichtsensoren sehr effizient und dadurch auf ein Minimum der Leuchtzeit beschränkt. „Eine weitere Reduzierung der Beleuchtungszeit unter das notwendige Minimum würde zu Problemen auch in der Verkehrssicherung führen“, erklärte eine Sprecherin. (dpa/red)