In Thüringen breitet sich aktuell ein ganz bestimmtes Virus aus: das sogenannte Humanes Respiratorisches Synzytial-Virus, kurz RS-Virus. Im Freistaat ist die Lage bereits ziemlich angespannt.
Immer mehr Kliniken blicken mit Sorge auf die Entwicklungen. Die Atemwegserkrankungen treten bei Babys und Kleinkindern auf und sorgten bereits in Frankreich und in Teilen Deutschlands für volle Kliniken. Thüringen sieht sich ebenfalls damit konfrontiert.
Thüringen: RS-Virus breitet sich aus
Wie die „Thüringer Allgemeine“ berichtet, ist im Geraer SRH-Waldklinikum die „Zahl der betroffenen Kinder vor etwa zehn Tagen explosionsartig angestiegen“, wie Sprecherin Katrin Wiesner der Zeitung sagte. „Aktuell leidet gut die Hälfte der Patienten, die stationär aufgenommen werden, unter dem RS-Virus“, hieß es weiter.
Etwa vier bis fünf neue Betroffene kommen am Tag dazu. Und die Klinik befürchtet schlimmere Ausmaße: „Geht die Entwicklung so weiter, bringt das die Kinderklinik schnell an die Grenzen der Aufnahmekapazität.“ Mehr als die Hälfte der erkrankten jungen Patienten würden zurzeit mit Sauerstoff versorgt werden.
Das steckt hinter dem RS-Virus:
- RS-Virus steht in langer Form für Humanes Respiratorisches Synzytial-Virus
- Symptome sind unter anderem Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber
- Besonders gefährdet: Ehemalige Frühgeborene, Kinder mit Herzfehlern und Kinder im Alter von unter sechs Monaten
Auch andere Kliniken in Thüringen betroffen
Auch in den Kinder-Fachabteilungen der Thüringer Helios-Kliniken wird es immer schlimmer, wie es weiter bei der „Thüringer Allgemeinen“ heißt. Zwar bestehe noch kein Mangel an Betten und niemand müsse abgewiesen werden, aber die Lage ist trotzdem nicht undramatisch: In Erfurt, Gotha und Meiningen seien auch Kinder im Alter von ein bis zwei Jahren von Sauerstoffversorgung betroffen.
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Bei Kinderarzt Dirk Rühling aus Weimar hat sich die Anzahl der Jung-Patienten teilweise fast verdoppelt. Rühling sehe aber vor allem, dass die Grippe-Infektionen stark ansteigen. Welchen Grund er dahinter nennt und in welchem Krankenhaus die Lage noch nicht ganz so angespannt ist, erfährst du bei der „Thüringer Allgemeine“.