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Thüringer Wald leidet! Sollten wir besser auf den Weihnachtsbaum verzichten?

Der Thüringer Wald musste in letzter Zeit einiges mitmachen. Sollten wir ihm zuliebe auf den Natur-Weihnachtsbaum verzichten?

Thüringer Wald
© Dr. Horst Sproßmann

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Der Thüringer Wald hat in letzter Zeit viel mitmachen müssen. Drei erbarmungslose Dürrejahre und dann natürlich der Borkenkäfer. Immer wieder der Borkenkäfer. Ganze Waldstriche musste dem Erdboden gleichgemacht werden. Klar, die Natur heilt sich selbst, aber das brauch mitunter viel Zeit.

Gerade weil es unserem Thüringer Wald derzeit nicht so gut geht, machen sich viele Menschen im Freistaat Sorgen. Einige fragen sich, ob es nicht viel besser sei, in diesem Jahr auf einen natürlichen Weihnachtsbaum zu verzichten. Vielleicht sollte man sich ja einfach einen Plastikbaum besorgen? Waldexperten haben einen eindeutigen Rat.

Besser kein Weihnachtsbaum aus dem Thüringer Wald?

Eigentlich klingt es total logisch: Gerade jetzt, wo der Wald versucht, sich wieder zu regenerieren, lassen wir ihn am besten in Ruhe! Ein kleiner Plastikbaum tut es ja auch – und den kann man im nächsten Jahr ja wieder verwenden. Also eine „Win-Win-Situation“ für die Umwelt? Die Experten von „ThüringenForst“ sehen das ein wenig anders.

Nach deren Ansicht will die Klima-Rechnung bei einem Plastikbaum nicht so recht aufgehen – beziehungsweise erst nach vielen Jahren. Während seiner Herstellung, dem Transport (oft werden sie ja aus China importiert) und seiner Entsorgung generiert er fast 50 Kilogramm CO₂! Außerdem wird das Plastik erst nach Jahrhunderten vollständig abgebaut und schädigt in der Zwischenzeit das Ökosystem. Beim Naturbaum sieht das etwas anders aus.

Thüringer Wald setzt auf Verkäufe

„Egal, ob der Baum beim Förster während der regulären winterlichen Waldpflege anfällt oder von einer kleinen Weihnachtsbaumkultur eines Waldbesitzenden kommt: Er stammt aus nachhaltiger Waldwirtschaft – seine CO₂-Bilanz ist ausgeglichen“, sagt ThüringenForst-Chef Volker Gebhardt.

Wer also jetzt auf einen Plastikbaum umsteigt, schadet der Natur mitunter mehr, als er ihr hilft. Außerdem betonen die Wald-Experten, dass die meisten Naturbäume aus dem Thüringer Wald aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Für sie ist klar: „Der Kauf eines Naturbaums ist gerade jetzt verantwortungsvoll!“


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Nicht zuletzt, weil man damit auch den Waldbesitzern unter die Arme greifen kann. „Die Erlöse aus den Weihnachtsbaumverkäufen benötigen gerade jetzt viele regionale Waldbesitzende, um die erheblichen Investitionen zu stemmen, die künftig für die Wiederaufforstung und für den klimastabilen Umbau ihrer Wälder nötig sind“, so Gebhardt.