Veröffentlicht inThüringen

Thüringen: Nach Razzia im Reichsbürger-Milieu – Innenminister mit schlimmer Befürchtung

Nach der bundesweiten Reichsbürger-Razzia befürchtet Thüringens Innenminister Georg Maier, dass das noch nicht das Ende war…

Thüringen Razzia
© NEWS5 / Fricke

Gewahrsam? Festnahme?

Was diese Polizei-Begriffe wirklich bedeuten

Die Polizei hat am Mittwoch (7. Dezember) eine den „Reichsbürgern“ zugeordnete Gruppe zerschlagen, die einen politischen Umsturz in Deutschland geplant haben soll. Auch in Thüringen durchsuchten die Beamte mehrere Gebäude.

22 mutmaßliche Mitglieder der Gruppe sowie drei mutmaßliche Unterstützer wurden festgenommen. Darunter auch der Thüringer Prinz Heinrich XIII. Reuß. Ziel der Durchsuchung war auch das Jagdschloss in Bad Lobenstein. Jetzt hat Thüringens Innenminister eine schlimme Befürchtung.

Thüringens Innenminister rechnet mit weiteren Festnahmen

„Erfahrungsgemäß folgt meistens noch eine zweite Welle“, sagte Maier am Donnerstag (8. Dezember) im Deutschlandfunk. Dies sei der übliche Verlauf, nachdem Beweisstücke wie etwa Mobiltelefone ausgewertet worden sind. „Ich gehe davon aus, dass es noch weitere Festnahmen gibt“, sagte der Minister.

Aus Umsturzfantasien seien konkrete Pläne geworden, sagte Maier weiter. Diese Fantasien gehörten auch zum Standardrepertoire der AfD im Thüringer Landtag. In seinem Bundesland werde die Partei wegen verfassungsfeindlicher Bestrebungen beobachtet, „und das mit Recht“, betonte Maier. Die Partei habe sich weiter radikalisiert. „Die AfD fungiert wie eine Organisationszentrale, eine Schnittstelle für die Vernetzung von rechtsextremen Organisationen“, sagte der Thüringer Innenminister. Das mache die Partei „immer gefährlicher“.


Mehr Themen:


Die Polizei hatte am Mittwoch eine den „Reichsbürgern“ zugeordnete terroristische Gruppe zerschlagen, die einen politischen Umsturz in Deutschland geplant haben soll. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums ist unter den Festgenommenen auch ein Mitglied des Kommandos Spezialkräfte (KSK). Insgesamt stünden drei Bundeswehrsoldaten unter Verdacht. (dpa/jko)