Zwar gab es im Dezember einige Schnee-Tage, doch grundsätzlich beschert uns das Wetter in Thüringen in diesem Jahr einen bislang milden Winter.
Die warmen Temperaturen bleiben in Thüringen nicht ohne Konsequenzen: So einige Wald-Bewohner lockt das milde Wetter früher aus dem Winterschlaf als erwartet. Dabei ist das Verhalten alles andere als gewöhnlich.
Wetter in Thüringen: SIE sind jetzt schon putzmunter
Rund ein Dutzend Igel sind in der Auffangstation in Altenburg bereits aus dem Winterschlaf erwacht. Auch wenn sich Tiere in Gefangenschaft immer etwas anders verhalten als ihre Artgenossen im Freien, sei das für diese Jahreszeit ungewöhnlich, sagte Stefanie Meißner auf Anfrage. Sie leitet die Igelhilfe Altenburg, Thüringens größte Igel-Auffangstation, in der zurzeit mehr als 80 Tiere überwintern. Meißner macht die für diese Jahreszeit außergewöhnlich hohen Temperaturen für das frühe Erwachen verantwortlich.
Normalerweise halten Igel bis Ende März oder Anfang April Winterschlaf. Bisher sind in der Auffangstation noch keine Tiere gemeldet oder abgegeben worden, die im Freien zu früh erwacht sind. „Igel kommen mit Temperaturschwankungen eigentlich ganz gut zurecht“, erklärte Meißner. Sollten die Temperaturen aber weiterhin so ungewöhnlich hoch bleiben und vor allem auch nachts ansteigen, rechne sie mit Neuankömmlingen. Vor allem untergewichtige Igel erwachen dann erfahrungsgemäß früher als gewöhnlich.
Warmes Wetter: SO kannst du Igeln in Thüringen helfen
Wer zu dieser Jahreszeit im eigenen Garten Igel erblickt, könne auch selbst helfen, sagte Meißner. Eine Schale mit Wasser und Trockenfutter für Katzen kämen bei den Stacheltieren gut an. Und wer bemerkt, dass sich die Tiere hier regelmäßig bedienen, kann auch auf Nassfutter für Katzen umsteigen.
Mehr News:
Wie viele Igel in Thüringen heimisch sind, ist nicht bekannt. Sie werden aber schon seit Jahren auf der Roten Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten geführt. Die ehrenamtlich betriebene Station in Altenburg finanziert sich ausschließlich über Spenden. Ähnliche Angebote gibt es nur wenige. Daher werden Tiere aus einem Umkreis von bis zu 200 Kilometern nach Altenburg gebracht – auch aus Sachsen und Sachsen-Anhalt. Wer ein Tier zur Pflege abgibt, muss es später auch wieder abholen und am Fundort aussetzen. Meißner: „Igel sind sehr standorttreu.“ (dpa/jko)