Etliche Wintermuffel sind froh, dass der Schnee und die eisigen Temperaturen in diesem Winter größtenteils ausgeblieben sind. Das Wetter in Thüringen ist bisher noch wenig winterlich. Silvester kletterten die Temperaturen im Freistaat teilweise in den zweistelligen Bereich.
Mittlerweile zeigen sich bereits die kleinen grünen Knospen an verschiedenen Bäumen, Fotos von blühenden Büschen und den ersten Frühblühern schwirren bereits durchs Netz. Doch das milde Wetter in Thüringen hat auch Konsequenzen, die viele zu spüren bekommen.
Wetter in Thüringen: Milde Temperaturen haben Konsequenzen
Die Nase kribbelt, die Augen jucken – immer ein Taschentuch parat. Diese Phänomene sind allen Personen bekannt, die auf Pollen allergisch reagieren. Das milde Wetter in Thüringen hat besonders für diese Personen eher unschöne Konsequenzen. Doch was schwirrt denn gerade schon in der Luft? Und ist das wirklich so ungewöhnlich im Januar? Die Thüringen24-Redaktion hat mit Professor Rudolf Herbst, dem Chefarzt für Dermatologie und Allergologie des Helios Klinikums in Erfurt gesprochen und sich das mal erklären lassen:
Die meisten Menschen verbinden eher den Frühling und Sommer mit der Pollenzeit, doch wie Professor Herbst erklärt, ist es gar nicht unüblich, dass bereits im Januar so einiges durch die Luft schwirrt: „Die sogenannten Frühblüher beginnen bereits jetzt ihren Blütenstaub freizusetzen. Aktuell ist das die Hasel. Dies ist ein Pollen, der durchaus für die Jahreszeit üblich ist.“
Wetter in Thüringen: Pollenallergien nicht ganzjährig
Doch wie sieht es zukünftig aus? Der bisher milde Winter wird wohl keine Ausnahme mehr bleiben. Das Wetter in Thüringen wird wärmer. Die vergangenen neun Jahre waren den Nasa-Angaben zufolge die wärmsten seit Beginn der modernen Wetter-Aufzeichnungen im Jahr 1880. Professor Herbst glaubt aber nicht, dass sich die „Pollen-Zeiträume“ durch den Klimawandel verschieben. „Allerdings ist es bereits jetzt so, dass zum Beispiel bei einem milden Winter die Frühblüher manchmal im Dezember Pollen verstreuen und somit Allergiebeschwerden verursachen können. Beifuß und Ambrosia-Pollen können bei länger andauerndem Herbst ebenso zu Problemen führen.“, so der Chefarzt. Eine gute Nachricht für die Zukunft gibt es auch: „Pollenallergien werden vermutlich jedoch nie ganzjährig auftreten“. Puh! Also bleibt Zeit zum durchatmen.
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Sollte das Wetter in Thüringen mal wieder aufdrehen, hat Professor Herbst noch ein paar kleine Tipps, um durch die Tage mit besonders hoher Pollenbelastung zu kommen: „Möglichst die Pollenexplosion zu vermeiden, abends vor dem Schlafengehen die Haare waschen oder eine entsprechende Allergiediagnostik beim Allergologen wahrnehmen.“ In diesem Sinne an alle Pollen-Allergiker: Kommt gut durchs Jahr 2023! (mit dpa)