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Rente in Thüringen: Bittere Zahlen für den Freistaat! „Führt in die Irre“

Auch in Thüringen steigen die Renten am 1. Juli. Neue Zahlen zeigen aber jetzt: Das ist nicht unbedingt ein Grund zum Jubeln.

rente thueringen
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Rente, Bürgergeld und Porto: Das ändert sich im Juli

Auf Kinder und Jugendliche warten die großen Ferien, auf viele Erwachsene mehr Geld im Portemonnaie - diese Änderungen kommen auf Verbraucher im Juli zu.

Auf dem Papier ist alles im Lot. Ab dem Samstag (1. Juli) steigen in Deutschland die Renten – im Westen um 4,39 Prozent, im Osten um 5,86 Prozent. Damit sind die Renten in Ost und West zum ersten Mal auf demselben Niveau. Zumindest theoretisch. Denn wie jetzt neue Zahlen zeigen, geht die Rechnung auch für Thüringen nicht in jedem Fall auf.

Warum das so ist und was du für deine Rente in Thüringen deswegen tun solltest, erfährst du hier.

Rente in Thüringen: Bittere Zahlen

Das Portal Finanztip rechnete am Freitag (30. Juni) noch einmal die Netto-Durchschnittsrenten gegen – und kam zu einem bitteren Schluss. Eigentlich sieht das Gesetz bis 2025 eine „Haltelinie“ von 48 Prozent des durchschnittlichen Netto-Gehaltes vor. Deine Rente darf bis dahin also nicht unter dieses Niveau sinken. Finanztip will aber herausgefunden haben: In keinem Bundesland wird dieser Wert bisher erreicht. Schon gar nicht im Osten.

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Die Bundesregierung sagt aber, dass das Rentenniveau derzeit bei 48,15 Prozent liege. Wie lässt sich der Unterschied also erklären? Finanztip sieht den Grund für die Abweichung darin, dass die 48 Prozent auf Grundlage „einer unrealistischen Standardrente“ berechnet würden. Es gehe um eine fiktive Rente, die jemand bekommen würde, der 45 Jahre lang gearbeitet – und jedes Jahr genau dasselbe brutto verdient habe.

Rente in Thüringen: Das raten Experten

Aber das trifft auf fast keinen zu. Im Schnitt haben Rentner in Deutschland gut 36 Jahre lang eingezahlt. Das geht aus Zahlen des Rentenversicherungsbericht aus dem Jahr 2022 hervor. Das offizielle Rentenniveau führe damit „in die Irre“, so Finanztipp-Experte Jan Scharpenberg.

Also rechneten die Finanzexperten alles noch einmal mit den tatsächlichen mittleren Gehältern der Vollzeitbeschäftigten durch. Ergebnis: In Thüringen liegt die prognostizierte Rente nur bei etwa 33 Prozent der mittleren Netto-Gehälter für ganz Deutschland. Das liegt deutlich unter dem Niveau der besten westdeutschen Bundesländer Baden-Württemberg (42 Prozent), Hessen (42 Prozent) und Hamburg (43,6 Prozent).


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Die Zahlen zeigen, dass du so früh wie möglich anfangen solltest, zusätzlich für den Ruhestand vorzusorgen. Denn die persönliche Rentenlücke werde häufig größer Ausfallen als gedacht, so Scharpenberg.