Vor ein paar Jahrzehnten nannte Rainald Grebe sein Heimatland Thüringen noch das „Land ohne Prominente“. Ob er das Thüringenlied heute noch einmal genau so schreiben würde? Eine Schauspiel-Ikone macht sich derzeit jedenfalls alle Mühe, das Null-Promi-Image des Freistaates auf den Kopf zu stellen.
Sandra Hüller hat sich in ihrer jahrzehntelangen Karriere nicht nur auf den Bühnen der Welt einen Namen gemacht. Durch ihre zahlreichen ikonischen Filmrollen ist sie auf internationalen Filmfestivals mittlerweile ein bekanntes Gesicht. In einem Interview liefert sie jetzt tiefe Einblicke in ihr Leben hinter der Kamera. Vor allem eine Sache bereitet ihr dabei besonders viel Sorgen.
Thüringer Schauspielerin packt aus
Die heute 45-Jährige ist in Oberhof geboren und in Friedrichroda aufgewachsen. Ihre Karriere startete Sie zuerst in verschiedenen Theaterensembles (zum Beispiel in Jena und Leipzig), bis ihr dann mit dem Film „Requiem“ auch der filmische Durchbruch gelang. Für ihre Rollen wurde sie unter anderem mit dem deutschen Filmpreis, mit dem Silbernen Bären der Berlinale und mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet.
Viel Spaß machen ihr dabei vor allem die ungewollt komischen Szenen. Im Gespräch mit dem „Hollywood Reporter“ sagte die 45-Jährige: „Ich denke, ich bin eher aus Versehen lustig. Ich bin lustiger, wenn etwas schief geht. Wenn ich wirklich versuche, etwas zu tun, und das einfach nicht funktioniert.“
Thüringerin ist „Queen of Cannes“
Mit ihren Filmen ist Sandra Hüller auch immer wieder auf dem Festival von Cannes vertreten – auch in diesjährigen Gewinnerfilm „Anatomie eines Falls“. Darin spielt sie eine Schriftstellerin, die sich nach dem Tod ihres Partners vor Gericht verantworten muss. In den deutschen Kinos startet der Film am 2. November.
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Eine Publikation hat die 45-Jährige jetzt schon zur „Queen of Cannes“ gekrönt. Der Wirbel um ihre Person ist für die Thüringerin aber durchaus ein „zweischneidiges Schwert“, wie sie weiter im Interview mit dem „Hollywood Reporter“ sagt. „Es ist für das Ego natürlich sehr schön, auf der anderen Seite lese ich auch nicht alles, was über mich geschrieben wird, weil es mich einfach nervös macht, weil die Erwartungshaltung so hoch ist. Ich hätte nie das Gefühl, dass ich so gut abliefern würde, wie Leute es von mir erwarten.“ (mit dpa)