Die hohe Geba ist ein wahrer Touristen-Traum. Das Gebiet in der thüringischen Rhön lockt mit seinen zahlreichen Rad- und Wanderwegen, dem Rhön-Kulturgarten und einem Museum. Auf dem ehemaligen Militärgelände lässt sich so einiges erleben.
Doch hinter der beschaulichen Kulisse tobt seit einiger Zeit ein erbitterter Streit, der sogar bis ans Gericht ging. Nach langem Hin und Her herrscht jetzt traurige Gewissheit.
Nach Gemeinde-Streit: Thüringer Kult-Wirt wird rausgeworfen
Das Bergstübchen war lange Zeit ein beliebter Anlaufpunkt für hungrige und durstige Besucher auf der hohen Geba. In rustikalem Ambiente können Kunden sich täglich am Brotzeit-Buffet den Bauch vollschlagen. Auch Übernachtungen sind möglich. Die Zukunft ist für die Gaststätte aber ungewiss: Denn ein turbulenter Streit zwischen Pächter Silvio und der Gemeinde Rhönblick eskalierte jetzt in einem Paukenschlag.
Wie der MDR berichtete, haben sich Silvio und die Gemeinde Rhönblick monatelang um die Pacht des Bergstübchens gestritten. Wo genau in den 14 Jahren Zusammenarbeit der Disput entstand und warum, weiß keiner mehr so richtig. Was wiederum klar ist: Wie der Streit endet. Das Amtsgericht Meiningen hat entschieden, dass der Thüringer Kult-Wirt im Sommer seine Koffer packen muss.
Thüringer Kult-Wirt verweigert Schlüsselübergabe
Eigentlich war der Pacht-Vertrag der Thüringer Gaststätte mit Silvio bereits Ende März 2023 abgelaufen, so der MDR. Doch bis dato habe er sich geweigert, das Haus zu räumen und die Schlüssel für das Bergstübchen zu übergeben. Eigentlich habe die Gemeinde mit Silvio einen neuen Pacht-Vertrag aushandeln wollen, doch auf einen Nenner kommen konnten die beiden Parteien nicht. Die Gemeinderäte beschlossen also einstimmig, sich einen neuen Pächter zu suchen.
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Um den Streit ein für alle Mal zu klären, ging es vor das Amtsgericht Meiningen. Laut MDR habe der Richter klar gemacht, dass es wenig juristische Zweideutigkeit in dem Fall gäbe. Er habe der Gemeinde und Silvio davon abgeraten, den Disput weiter gerichtlich auszutragen, denn das würde nur dem Betrieb des Bergstübchens im Weg stehen. Zum 30. Juni muss der Thüringer Kult-Wirt also raus und den Platz für einen anderen Pächter räumen.
Thüringer Pächter fühlt sich ungerecht behandelt
Pächter Silvio kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen – er fühlt sich ungerecht behandelt. Dem MDR erzählt er, er habe keine Chance gehabt, einem Kompromiss zuzustimmen. Denn die Verhandlung sei abrupt abgebrochen worden. Gerade da er so viel Herzblut und Energie in das Bergstübchen gesteckt habe, schmerze diese Entscheidung besonders.
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Wie es dann nach Juni mit dem Bergstübchen weiter geht, ist noch nicht klar. Die Gemeinde wolle zwar direkt einen neuen Pächter für die Thüringer Gaststätte finden. Doch das ist gar nicht so einfach. Viele Stamm-Kunden haben Angst, dass niemand nach Silvio den Job übernehmen möchte und dass das Bergstübchen künftig ganz geschlossen bleibt.
Jetzt muss nur noch der Gemeinderat Rhönblick die gerichtliche Einigung absegnen. Bis zum 4. März können beide Parteien den Vergleich noch widerrufen.