Es ist eine bittere Entscheidung im Kreis Saalfeld-Rudolstadt (Thüringen)! Nachdem die Zukunft einer Traditionsfirma hier wochenlang auf der Kippe stand, herrscht jetzt traurige Gewissheit. Der Insolvenzverwalter will den Betrieb endgültig einstellen.
Sechs Jahre vor dem 100. Geburtstag ist damit Schluss für das Thüringer Traditionsunternehmen. Dutzende Mitarbeiter müssen sich jetzt nach einem neuen Job umsehen.
Thüringen: Traditionsbetrieb streicht die Segel
„Efbe Elektrogeräte“ blickt in Bad Blankenburg auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. 1930 wurde die Firma als Spezialfabrik für Heizkissen und elektrische Apparate gegründet. Dann kam die staatliche Übernahme in der DDR, eine Privatisierung im Jahr 1993 sowie mehrere Übernahmen. Hier wurde zum Beispiel der erste Glaswasserkocher erfunden oder der erste Eierkocher, der komplett ohne Kabel funktionierte. Bis heute ist das Unternehmen besonders stolz auf seine Innovationskraft.
+++ Thüringer Traditionsladen streicht die Segel – der Aufschrei im Dorf ist groß +++
Aber sie wird jetzt versiegen. Endgültig. Denn Insolvenzverwalter Kai Dellit sieht keinen anderen Ausweg mehr, als den Betrieb endgültig einzustellen, wie er gegenüber der „Ostthüringer Zeitung“ (OTZ) bestätigt. Demnach sei voraussichtlich zum 31. Juli 2024 Schluss. Nach den Kündigungen von 25 Mitarbeitern muss sich nun auch der Rest der Belegschaft einen neuen Job suchen.
Investor konnte nicht gefunden werden
Den Insolvenzantrag hatte „Efbe“ vor allem wegen eines krassen Umsatzeinbruches im Jahr 2022 gestellt (mehr dazu liest du hier). „Dieser war zum einen auf die Kaufzurückhaltung der Kunden, zu denen namhafte Unternehmen des deutschen Elektroeinzelhandels gehören, infolge der deutlich gestiegenen Inflation nach Beginn des Ukrainekrieges zurückzuführen“, so Dellit gegenüber der OTZ. Aber auch Corona und Lieferengpässe trugen zur finanziellen Schieflage des Unternehmens bei. Die Verluste in Millionenhöhe konnten selbst mit Personalabbau nicht kompensiert werden.
Eine letzte Hoffnung wäre ein Investor gewesen, der sich für den Thüringer Betrieb aber einfach nicht finden wollte. Nun wird der Betrieb endgültig eingestellt.
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Was genau das für die verbleibenden Mitarbeiter bedeutet und viel mehr über das turbulente Insolvenzverfahren liest du im Artikel der „Ostthüringer Zeitung“ (hier geht’s weiter).