Die Wirtschaft wurde durch die Inflation im ganzen Land in Mitleidenschaft gezogen – auch in Thüringen mussten viele Betriebe das Handtuch werfen. Einige Beschäftigte wurden entlassen, andere klagen zunehmend über ihre zu niedrigen Löhne.
Ein Traditionshandwerk meldet jetzt aber einen Paukenschlag für ihre Industrie. Die Gewerkschaft feiert das als vollen Erfolg. Um was es geht, liest du hier.
Thüringen: Lohnsteigerung um rund 6,7 Prozent
Für die Gewerkschaft „Nahrung-Genuss-Gaststätten“ (NGG) ist ein Meilenstein. In der zweiten Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern konnte demnach eine Einigung erzielt werden. Für die Mitarbeiter bedeutet das ein deutliches Lohn-Plus: „Die Beschäftigten der Brotindustrie Ost haben sich nicht abhängen lassen“, schreibt die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung.
Das Ergebnis der Tarifverhandlungen kann sich durchaus sehen lassen. Der Tarifabschluss für die Beschäftigten der Brotindustrie im Osten spült den Facharbeitern zum 1. Februar 2025 immerhin ein monatliches Lohn-Plus von 243€ in die Kasse, so die NGG. Das entspräche einer Lohnsteigerung von insgesamt 6,76 Prozent. Darüber hinaus soll an die Mitarbeiter von „Harry-Brot“ und „Lieken“ und Co. eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 600 Euro netto ausgezahlt werden.
„Über Lippenbekenntnisse hinauszukommen“
NGG deutet die Lohnerhöhung als einen wichtigen Schritt in der Angleichung an das Spitzenlohnniveau im Westen. Verhandlungsführer und Gewerkschaftsvorsitzender Uwe Ledwig ist zufrieden: „Mit diesem Abschluss hat es die Brotindustrie Ost geschafft, die Lohnlücke zum höchsten Tarifgebiet Hamburg-Schleswig-Holstein zu halbieren. (…) Das ist ein Erfolg und der beste Tarifabschluss für die bundesdeutsche Brotindustrie 2024.“
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Bei einigen Themen musste die NGG bei der Einigung aber Abstriche machen. Darunter die Angleichung von Zuschlägen, Sonderurlaube und weitere „attraktive TarifelemDabei solle es allerdings nicht bleiben: Die NGG möchte seine Bemühungen fortsetzen, so die Gewerkschaft. Der Verband zeige sich nämlich nicht wirklich bereit, über weitere Themen in Bezug auf die Tarife verhandeln. „Ein Lippenbekenntnis gab es, Taten blieben Fehlanzeige“, so Ledwig. Als nächster Schritt stehe auf der Agenda die Beschäftigten über mögliche Forderungen zu informieren sowie ihre Wünsche in Erfahrung bringen. Ziel sei es, „über Lippenbekenntnisse hinauszukommen“.