Es sind oft die kleinen Kliniken auf dem Land, die ums Überleben kämpfen. Doch: Genau diese Einrichtungen sind eigentlich wichtig für die Menschen aus den ländlicheren Regionen in Thüringen. Im Gegensatz zu den Stadtbewohnern, haben Dorfbewohner nämlich nicht die Möglichkeit, sich zwischen mehreren Krankenhäusern zu entscheiden.
Für eine kleine Klinik aus dem Freistaat ist es nicht nur kurz vor zwölf – hier muss jetzt die Reißleine gezogen werden, um das Krankenhaus zu retten.
Thüringer Krankenhaus: Investoren durch Sanierung?
Ein kleines Krankenhaus im Saale-Orla-Kreis (Thüringen) kämpft ums Überleben – vor drei Jahren erst wurde es vom Klinikunternehmen „Sternbach” übernommen. Trotz harter Arbeit und positiven Entwicklungen, ist die Klinik jetzt in die Insolvenz gerutscht. Nun muss die Klinik trotzdem einen drastischen Schritt gehen, so die „Deutsche Presseagentur”. Das Ziel: Der Standort soll gerettet werden!
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Die Schleizer Sternbach-Klinik stellte deswegen beim Amtsgericht Gera einen Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung, teilte das private Klinikunternehmen am Dienstag (25. Juni) mit. Durch die Sanierung sollen potenzielle Partner sowie Investoren angelockt werden, um das Krankenhaus aus der Miese zu ziehen. Die Patientenversorgung und der Krankenhausbetrieb laufen währenddessen aber ganz normal weiter, so die Klinik.
„Vergütungsreform (…) kommt viel zu spät”
Die Löhne der rund 200 Beschäftigung werden allerdings in den nächsten drei Monaten durch die Arbeitsagentur finanziert, da die Klinik logischerweise nicht kostendeckend arbeiten könne. Das Sanierungsverfahren soll aber darüber hinaus auch genutzt werden, um die Finanzen der Klinik zu strukturieren. Wenn alles nach Plan läuft, soll die Sanierung dann bis Ende des Jahres abgeschlossen werden – und das Krankenhaus möglicherweise gerettet werden.
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Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen? „Die Vergütungsreform des Bundes kommt viel zu spät und wurde durch das Agieren des Bundesgesundheitsministers zusätzlich verschleppt“, resümiert Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) am Dienstag (25. Juni) in einer Mitteilung. Denn: Durch die neue Reform soll die Klinikfinanzierung geändert werden. Für Werner sei der Bund mitverantwortlich für die Insolvenz des Schleizer Krankenhauses. (mit dpa)