Die Thüringer Politikwelt steht ein wenig still. Groß ist die Trauer um Thomas Hartung.
Der SPD-Politiker, Arzt und Landtagsabgeordnete Thomas Hartung hat den Kampf gegen den Krebs verloren – er wurde nur 53 Jahre alt.
Thüringer Politiker stirbt an Krebs
Der Bildungs- und Kulturpolitiker der SPD-Landtagsfraktion war nach seiner Erkrankung im Frühsommer in den Landtag zurückgekehrt und hatte sich in einer der letzten Plenartagungen vor der Landtagswahl noch an Abstimmungen unter anderem zur Verbesserung der Kindergarten-Betreuung beteiligt. In der Nacht auf Dienstag (30. Juli) ist er gestorben.
Thüringer Politiker trauern
Unter anderen Thüringens SPD-Chef Gregor Maier sprach von einer schockierenden Nachricht. „Thomas Hartung war ein leidenschaftlicher Politiker mit Haltung. Er war ein Kämpfer für die Demokratie und für die soziale Gerechtigkeit – ein Sozialdemokrat mit Leib und Seele. Trotz schwerer Krankheit hat er sich mit aller Kraft für Thüringen starkgemacht. Sein Verlust ist unglaublich schmerzhaft. Meine Gedanken sind in diesen Stunden bei seiner Familie“, erklärte Maier. Ähnlich äußerte sich Vize-Fraktionschef Lutz Liebscher, der unter anderem Hartungs Rolle als Brückenbauer bei politischen Kompromissen hervorhob.
Auch Thüringens CDU-Chef Mario Voigt äußerte sich betroffen: Ihn mache die Nachricht des Todes von Thomas Hartung zutiefst traurig. „Wir kannten uns seit dem Beginn unserer Mitgliedschaft im Thüringer Landtag. Auch im Namen der CDU Thüringen spreche ich der Familie und den Angehörigen mein tief empfundenes Beileid aus.“
„Respekt und Anerkennung verschafft“
Der Chef der Thüringer Linken-Fraktion, Steffen Dittes, äußerte sich persönlich sowie im Namen seiner Parteifreunde: Sie alle seien sehr traurig und sprächen der Familie von Thomas Hartung und der Thüringer SPD tiefempfundenes Mitgefühl aus. Der Thüringer Landtag habe einen versierten Bildungs- und Gesundheitspolitiker und wir einen engagierten Kollegen verloren. Hartung habe sich „stets sehr engagiert und lösungsorientiert für die Belange von Kindern eingesetzt und sich damit in Thüringen und in seinem Wahlkreis in Weimar Respekt und Anerkennung verschafft.“
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) schrieb bei „X“: „Es ist eine traurige Nachricht. Thomas Hartung war so voller Lebensmut, hat sich tapfer gegen den Krebs gestellt und mit viel Kraft alle Behandlungen auf sich genommen. Lieber Thomas, ich hab Dich dafür sehr bewundert und Dir so die Daumen gedrückt!“
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Zur Landtagswahl war Hartung Direktkandidat in seinem Wahlkreis Weimar II. Hier könne sein SPD-Kreisverband einen Ersatzkandidaten bestimmen, hieß es von der Landeswahlleitung.
Hartung wurde am 5. September 1970 in Weimar geboren. Er studierte in Jena Medizin und arbeitete als Arzt. Von 2009 bis 2014 sowie von 2017 bis jetzt war er Mitglied des Thüringer Landtags.(mit dpa)