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Thüringer Bauern stinksauer! „Es macht immer mehr Probleme“

Einige Unbelehrbare machen den Thüringer Bauern das Leben schwer. Für die Landwirte ist das ein mehr als nur nerviges Problem.

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© IMAGO/David Breidert

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Gerade jetzt im Sommer, wo es überall sprießt und wächst, häuft sich in so manch einem Garten der Grünschnitt fast wöchentlich an. An sich ist das kein Problem. Immerhin können wir fast überall in Thüringen unseren Grünschnitt kostenlos an Wertstoffhöfen abliefern.

Diese Info hat aber etliche Menschen im Freistaat offenbar nicht erreicht. Oder es ist ihnen einfach egal. Denn: Immer öfter entladen Unbelehrbare ihre Gartenabfälle einfach auf den Feldern von Landwirten. Ein Kavaliersdelikt? Nein! Denn für die Thüringer Bauern bedeutet es weitaus mehr als ein bisschen Ärger. Mitunter kann es für die Landwirte richtig teuer werden.

Thüringer Landwirte ärgern sich über Unbelehrbare

„Die Entsorgung von Grünschnitt oder auch Bauschutt ist ein landesweites Problem“, sagte eine Sprecherin des Landesbauernverbands am Mittwoch (7. August) der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Manche seien dabei nicht mal so „anständig“, den Grünschnitt aus der Plastiktüte zu holen – und werfen alles einfach samt Plastiksack aufs Feld.

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Das könne zum Beispiel dazu führen, dass invasive Arten auf die Felder geraten, die nur sehr schwer wieder loszubekommen sind. Zum Beispiel der Japanische Staudenknöterich oder das Drüsige Springkraut. „Solche Arten vermehren sich meist sehr schnell und wachsen sehr üppig“, so die Sprecherin. Eine Bekämpfung sei meist sehr aufwendig und teuer. Welche Ausmaße das Problem dabei annehme, wisse derzeit keiner. Statistiken würden keine geführt.

„Es macht immer mehr Probleme“

Im Altenburger Land könne man an jeder größeren Feld-Einfahrt Grünschnitt finden, wenn man genau hinsehe, sagte der Vorsitzende des dortigen Kreisbauernverbands, Tom Bauch. Früher hätten die Menschen ihren Grünschnitt im eigenen Garten kompostiert. Jetzt lande offenbar immer mehr davon auf den Feldern. Und die Bauern seien die Leidtragenden. „Es macht immer mehr Probleme“, sagte Bauch.

Mit dem Grünschnitt kämen auch Gras-Samen auf die Felder, die mehrere Jahre lebensfähig seien. „Wenn man die einarbeitet, gehen die irgendwann mal auf.“ Besonders problematisch sei das beim Getreide, das mit Gräsern verwandt sei. „Da ist es besonders schwierig, es wieder herauszubekommen.“


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Jahr für Jahr werde es außerdem schlimmer. „Irgendwann kann es sein, dass man das Feld nicht mehr mit Getreide bestellen kann, weil zu viel Grasdruck da ist.“ Noch ist diese Gefahr aber zum Glück nicht konkret. (dpa/bp)