Die Stimmung vor der Landtagswahl in Thüringen wird giftig. Vor einer geplanten AfD-Veranstaltung im Osten des Freistaats sind jetzt verstörende Flyer aufgetaucht, die eine grausige Botschaft vermuten lassen. Auch die Polizei hat die Zettel schon auf dem Schirm.
Die Thüringer Beamten haben wegen der Flyer Konsequenzen angekündigt. Hier liest du mehr.
Thüringen: Flyer mit Drohung?
Zuvor kam es in einer Gegen-Demo in Jena schon zu unschönen Szenen. Etwa 2.000 Personen vereitelten hier am Dienstag (20. August) eine geplante Rede des Thüringer AfD-Landeschefs Björn Höcke. Dabei kam es zu mehreren Straftaten (Thüringen24 berichtete). Die AfD hat die Gegendemo daraufhin verurteilt: „Mittlerweile wird nicht mehr nur versucht, Oppositionspolitiker mundtot zu machen, sondern auch, sie tatsächlich und für immer zum Schweigen zu bringen“, sagte Wiebke Muhsal, Kreissprecherin im Saale-Holzland-Kreis am Mittwoch (21. August).
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Nun könnte es auch im Saale-Orla-Kreis zu ähnlichen Szenen kommen. Zumindest sind vor einem geplanten Familienfest in Neustadt an der Orla Flyer im Umlauf, die eine unlautere Aktion vermuten lassen. Sie verkünden „Das Ende des Höcke (sic.)“ – und sind deswegen auch als eine Drohung zu verstehen. Hinter der Überschrift finden sich die Daten „1.4.72 – 22.8.24“. Björn Höcke wurde am 1. April 1972 geboren – das zweite Datum lässt sich durchaus als ein propagiertes Todesdatum lesen. Weiter unten findet sich außerdem die mehr als zweideutige Botschaft: „Wird bombastisch!“ Die Polizei ist deswegen in höchster Alarmbereitschaft.
Polizei kündigt Konsequenzen an
Noch bevor die Flyer im Umlauf waren, hatte der Verein „Dorfliebe für Alle“ zu einer Mahnwache aufgerufen. Diese war bei der Polizei auch gemeldet und verlief auch friedlich, wie eine Polizeisprecherin bestätigte. Der Verein selbst distanziert sich von den Flugblättern.
„Der Flyer liegt uns vor“, erklärte eine Polizeisprecherin auf Thüringen24-Anfrage. Der Sachverhalt wurde demnach geprüft. Die Veranstaltung der AfD sei angemeldet und werde von der Polizei normal begleitet, hieß es.
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Die Polizei wollte entsprechend reagieren und ihre Planung umstellen. Unter anderem sollte ein Szenario wie in Jena verhindert werden. Letztlich verlief die ganze Veranstaltung ohne nennenswerte Zwischenfälle, wie die Polizei weiter bestätigt.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels wurde die angemeldete Mahnwache des Vereins „Dorfliebe für Alle“ nicht erwähnt. Dadurch konnte der Eindruck entstehen, dass zwischen der Mahnwache, den Flyern und der Gegendemo in Jena ein Zusammenhang bestehen könnte. Der Verein hat sich gegenüber unserer Redaktion sowohl von der Gegendemo in Jena als auch von der Botschaft auf den Flugblättern distanziert.