Die Thüringen-Wahl ist vorbei. Das vorläufige Wahlergebnis zeigt: 32,8 Prozent der Stimmberechtigten haben sich für die AfD entschieden. Eine Partei, die ausgerechnet in diesem Bundesland als gesichert rechtsextrem gilt. Woran liegt das?
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Eine Person schien im Vorfeld der Wahl immer wieder besonders Wichtig. Der Spitzenkandidat der AfD, Björn Höcke. Doch welchen Einfluss hatte er genau auf den Erfolg seiner Partei?
Thüringen-Wahl: Höcke als Erfolgsfaktor?
Wählen die Thüringer die AfD wegen oder trotz Höcke? Das fragen sich nicht nur viele Thüringer selbst, sondern auch der Sender Phoenix den thüringischen Extremismusforscher Matthias Quent. Dieser findet: Sowohl als auch. „Das schließt sich auch nicht aus. Es gibt in Thüringen seit über 20 Jahren den sogenannten Thüringen Monitor, eine Studie der Universität Jena, die die Verbreitung eines geschlossen rechtsextremen Weltbildes misst.“
Dieses liege, erklärt Quent, seit etwa 2001 relativ konstant bei 20 Prozent der Bevölkerung. „Es ist nicht so etwas Neues, dass ein Großteil der AfD-Wählerschaft auch tatsächlich mit den inhaltlichen, rechtsextremen Forderungen übereingeht.“
Warum die Thüringer trotz oder wegen ihm die AfD wählen
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Der Extremismusforscher fährt fort: „Hinzu kommt natürlich, dass wir viele Monate und Jahre nicht nur der Desinformation aus rechtsextremen und aus russischen Quellen ausgesetzt waren.“
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Außerdem habe die AfD durch diverse Medien eine hohe Alltagspräsenz und nutze diese, um politische Probleme anzusprechen und in einer Art und Weise darüber zu berichten, die die Unzufriedenheit der Zuschauer radikalisiert. Auf diese Weise habe die AfD bei der Thüringen-Wahl die Situation der Verunsicherung für sich genutzt.