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Expertin wird deutlich: Darum findest du sie jetzt schon im Thüringer Wald

Eine Expertin aus Thüringen erklärt, was wir gerade im Wald finden können und was nicht – und räumt mit einem Missverständnis auf.

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Thüringer Wald - diese Hotspots solltest du kennen

Der Thüringer Wald hat im Juli und Anfang August durch das dauerhafte Wetter-Tief eine Menge Regen abbekommen. Das hat das Phänomen begünstigt, dass nun besonders viele Pilze aus dem Boden geschossen sind. Und das soll vor allem im Hochsommer eigentlich eher unüblich sein.

Viele sind sich sicher: „Die Pilzsaison im Thüringer Wald geht los“. Völliger Quatsch, findet Pilz-Expertin Anja Kolbe-Nelde vom Thüringer Trüffelanbau. Die Thüringerin hält im Gespräch mit Thüringen24 dagegen: „Pilze haben das ganze Jahr Saison“.

Thüringer Wald: SIE störte der Regen nicht

Die Massen an Regen, die in letzten Wochen runterkamen, raubten einigen Sonnenanbetern unter uns ganz schön die Nerven – denn so verregnet stellten wir uns den Sommer in Thüringen definitiv nicht vor. Doch nicht jeden störte der Regen. Im Gegenteil: Im Thüringer Wald begannen nun nämlich Pilze zu wachsen und zu gedeihen, mit denen wir eigentlich erst viel später rechneten. Das löste bei einigen den Eindruck aus, die Pilz-Saison gehe endlich los. Doch das stimmt nicht so ganz, verrät Pilz-Expertin Anja Kolbe-Nelde im Gespräch mit Thüringen24.

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„Es ist das ganze Jahr Pilz-Saison. Je nach dem, was man finden will“, stellt Kolbe-Nelde klar. Denn zu jeder Jahreszeit könne man Pilze sammeln – sogar im tiefsten Winter wachsen laut der Kennerin schmackhafte Pilze. Die bekanntesten unter ihnen wachsen allerdings im Herbst. Daher erstünde bei vielen fälschlicherweise der Eindruck, es sei Pilz-Saison. Grundsätzlich gilt laut der Expertin aber: „Dem Pilz ist der Kalender egal.“ Denn damit die Sorten im Thüringer Wald wachsen, müssen außer dem Regen auch noch weitere Faktoren stimmen: Beispielsweise die Umgebung, die Temperaturen und die Partnerbäume. Denn Pilze wachsen meistens in Verbindung mit einer Pflanze.

„Verwechslungsgefahr (…) besteht immer“

„Aber ja, die meisten Pilze fühlen sich im Herbst am wohlsten“, räumt Pilz-Beraterin Anja Kolbe-Nelde ein. Das Klima in dieser Jahreszeit sei für viele Sorten perfekt zum Wachsen – denn im Herbst ist es noch nicht zu kalt, aber auch nicht mehr zu warm und meist regnet es auch häufig. Das seien unter anderem Faktoren, warum der Herbst bei Pilzen im Thüringer Wald so beliebt ist. Denn sie benötigen zum Wachsen vor allem eins: Wasser. Und davon bekamen sie in den vergangen Wochen mehr als genug – zudem mehr als im Juli oder August üblich. Das begünstigte das Wachstum natürlich.


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Und weil sich für bekannte Herbstpilz-Sorten wie Steinpilze, Goldröhrlinge oder Pfifferlinge diese Bedingungen früher als üblich erfüllten, entschlossen sie sich nun jetzt schon dazu, aus dem Boden im Thüringer Wald zu schießen. Doch Anja Kolbe-Nelde mahnt den Pilzsammlern auch zur Vorsicht: „Verwechslungsgefahr mit giftigen Pilzen besteht immer“. Die Pilz-Expertin rät dazu, sich immer an geprüfte Pilz-Berater zu wenden. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, habe ebenso die Möglichkeit, sich für eine geführte Pilz-Wanderung anzumelden. Diese bietet auch die Expertin wieder ab Oktober an. Wer darüber mehr erfahren möchte, kann sich >>>HIER<<< auf ihrer Website informieren.