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Fußgänger-Gaga im Osten! Und alles wegen eines Zebrastreifens

In einer Stadt im Osten eskaliert ein Streit zwischen Stadtverwaltung und Anwohnern. Schuld daran: ein heimlich gemalter Zebrastreifen.

© IMAGO/Rene Traut

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In einer Stadt im Osten sorgt ein illegal gemalter Zebrastreifen für Diskussionen. Unbekannte pinselten die Markierungen auf eine Straße in Dresden – ihre Botschaft war klar: Hier muss endlich etwas passieren!

Doch anstatt einen echten Zebrastreifen im Stadtteil Neustadt ins Leben zu rufen, sperrte die Stadt die Stelle mit Warnbaken ab. Fußgänger müssen nun Umwege in Kauf nehmen. Kritiker sprechen von übertriebenem Vorgehen, während die Stadt auf die rechtliche Lage verweist.

Osten: Elternvertreter fordern Maßnahmen

Die Situation ist ernst, das sehen zumindest viele Eltern so – denn ihre Kinder sind betroffen. In der Nähe befinden sich Schulen und Kitas, darunter das Musik-Konservatorium. Stefan Kraft vom Kreiselternrat findet die Sperrung unangemessen und kritisiert gegenüber „mdr“: „Niemand läuft 300 Meter nach links oder nach rechts, um die Straße zu überqueren.“ Die Verkehrsführung wurde durch den Einsturz der Carolabrücke komplizierter. Eine Ampel oder ein ordentlicher Zebrastreifen würden die Sicherheit verbessern, denken einige Anwohner. Doch bislang hält die Stadt die Mittelinsel für ausreichend.

Miriam Lehmann von der Elternvertretung des Schütz-Konservatoriums kritisiert: „Da müsste man an die Schwächsten denken, also an die Kinder.“ Über 5.000 Schüler würden wöchentlich das Konservatorium besuchen. SPD-Stadtrat Stefan Engel sieht ein „Verwaltungsversagen“ und drängt auf bessere Verkehrsregelungen in der Glacisstraße. Seit 2018 gebe es einen Stadtratsbeschluss für mehr Zebrastreifen in Dresden, unter anderem in der Glacisstraße. Die SPD fordert daher eine schnelle Umsetzung beschlossenen Zebrastreifens.

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Die Stadt Dresden verteidigt die Absperrung: Der falsche Zebrastreifen sei nicht nur Sachbeschädigung, sondern auch ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr. Ein Strafantrag gegen Unbekannt wurde gestellt. Laut der Verwaltung ist für die Glacisstraße im Rahmen der Fußverkehrsstrategie des Stadtrats eine Querungsstelle mit Priorität 2 geplant – doch aktuell fehlt das nötige Geld. Im geltenden Doppelhaushalt habe der Stadtrat keine Mittel für Maßnahmen im Fußverkehr vorgesehen. „Sodass die Umsetzung solcher Maßnahmen gerade unter sehr knappen Ressourcen erfolgen muss“, hieß es gegenüber dem „mdr“. Währenddessen müssen die Anwohner wohl weiterhin Umwege in Kauf nehmen.


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